«Als Maurer ist alles möglich»
Welche schönen Seiten hat der Beruf Maurer?
Beat Gassner: Es gibt in diesem Beruf ein breites Spektrum von Tätigkeiten. Man trifft viele verschiedene Leute. Und man sieht jeden Abend, was man eigentlich geschafft hat. Man hat auch gute Weiterbildungsmöglichkeiten: Maurer ist nicht die Endstation. Vom Vorarbeiter, Polierer, Bauführer bis hin zum Architekten und Technischen Zeichner – alles ist eigentlich möglich.
Maurer müssen aber viel draussen arbeiten?
Das kann ein Nachteil sein, je nachdem, ob jemand gerne im Freien arbeitet. Für manche ist das sicher ein Nachteil. Auf jeden Fall ist es ein strenger Beruf, man ist Wind und Wetter ausgesetzt, da man Sommer und Winter draussen arbeiten muss.
Ist der Maurerberuf trotzdem beliebt?
Nein, Maurer ist nicht der beliebteste Beruf. Die Arbeitszeiten schrecken ab, obwohl es für einen Handwerksberuf einen sehr guten Lohn gibt. Das Image des Berufs ist schlecht. Deshalb haben wir auch ein Problem, Nachwuchs zu rekrutieren. Es sind im Schnitt im Land zwar 20–25 Lehrlinge pro Jahr, es könnten aber mehr sein.
Was würden Sie jemanden raten, bevor er den Beruf ergreift?
Dass er erstmal ein paar Wochen schnuppert. Vor allem für Schulabgänger ist die Arbeit auf dem Bau eine grosse Umstellung. Bei vielen Betrieben ist man schon um etwa viertel nach sechs im Magazin – deshalb ist es gut, dass jemand das alles eine Woche ausprobiert oder 14 Tage lang schnuppert. Wenn jemand am Handwerk keine Freude hat, dann ist das natürlich aussichtslos.
Ist der Maurerberuf ein zukunftssicherer Beruf?
Im Prinzip schon: Die Baubranche war in den letzten Jahren immer eine der Branchen, die am wenigsten Krise hatte. Gebaut wird immer – jeder Mensch will ein Dach über dem Kopf haben. An und für sich wird es den Bau immer brauchen. Und die Gebäude hat man nicht ewig. (Interview: dws)
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