Wenn Wohnen glücklich macht
Wenn Formel-1-Mogul Bernie Ecclestone seiner 23-jährigen Tochter Petra einen «Palast» (mit über 5200m2) Wohnfläche in Los Angeles für sage und schreibe 85 Mio. US Dollar kauft, bleibt man hierzulande relativ gelassen. Das sind eben andere Dimensionen, die junge Frau ist eine Formel-1-Prinzessin und ihr Vater bzw. sie inszeniert den Hofstaat der früheren Königs- oder Fürstenhöfe. Das passt zum grandiosen Glamour von Hollywood. Hierzulande würde man vielleicht den Kopf schütteln. Der hiesige Luxus kommt bodenständiger und auch persönlicher daher, das Fürstenhaus ist echt und bedarf keiner Inszenierung. Prunk wird weniger zur Schau getragen. Das Luxusfahrzeug mit der einprägsamen Autonummer versorgt man selbst in den Villenvierteln eher in der Garage und auch sonst gilt unter Begüterten der Grundsatz: «Über Geld spricht man nicht. Man hat es.» Alles andere wäre indiskret und protzig.
Viel Platz und lichtdurchflutete Räume
«Luxus hat nichts mit dem Preis zu tun.» So die Worte eines führenden Immobilienhändlers. Luxus könnte allerdings auch etwas mit tiefen Steuern zu tun haben. Ganz zu schweigen von einer naturbelassenen Umgebung und einer schönen Bergwelt. Wenn sich wie erwähnt die Luxusimmobilie über die Lage definiert, landet man doch wieder beim Preis.
Gerade im kleinen Liechtenstein ist der Boden knapp. Wenige haben freie Wahl, was das Grundstück angeht. Umso wichtiger werden Faktoren wie gute Architektur, ein hochwertiger moderner Ausbaustandard, eine stilvolle Einrichtung nach dem persönlichen Geschmack und mehr als genug Wohnfläche und Garten (möglichst mit Gärtner) – das versteht sich von selbst. Neben der Lage spielen auch die persönlichen Vorstellungen und Empfindungen, die ein Wohnsitz auslöst, eine grosse Rolle. Eine Penthouse-Wohnung, die mit allen technischen Schikanen ausgestattet ist, macht längst nicht jeden glücklich. Es geht um das Ambiente, das persönliche Wohlbefinden oder das Bauchgefühl. Bei einer Immobilienbesichtigung spürt man meist auf den ersten Blick, ob sich eine Wohnung als Zuhause eignet oder nicht. «My home is my castle» ist mehr als ein Sprichwort. Vielleicht sieht das Zuhause nicht aus wie ein Schloss, aber emotional ist es eben doch eins. Wer exklusive Immobilien verkauft, der bringt neben gebündeltem Fachwissen und Erfahrung besser ein Gespür für solche persönlichen Emotionen mit.
Abwechslung und Entspannung
Der Hauptwohnsitz ist gewöhnlich da, wo man sein Einkommen erwirtschaftet. Idealerweise an einem Ort, wo man sich sicher und geborgen fühlt. Zum Beispiel in Liechtenstein. Der Mensch jedoch sehnt sich gleichzeitig nach Abwechslung. Nach dem anderen Ort, wo er etwas Neues erleben kann – als Ausgleich zum Alltagstrott. Das Ferienhaus im Steg oder eine Ferienwohnung in Malbun ist zwar eine beliebte Zweitresidenz und ganz sicher auch Luxus. Viele brauchen jedoch mehr Abstand und suchen jenseits der Landesgrenzen: Sie wollen die Erholung am See oder Meer, in einer pulsierenden Stadt oder in einem grossräumigen Skigebiet. Wer den Zweitwohnsitz zu weit entfernt wählt, kommt mit den Jahren allerdings oft wieder davon ab. Immobilienmakler erleben es immer wieder einmal, dass das Traumhaus in Florida oder in Spanien zur Last wird. Beispielsweise wegen der umständlichen oder langen Anreise, weil die Bedürfnisse sich ändern oder weil gerade ein Orkan über alles hinwegfegt. Manchmal sind es auch die sprachlichen und kulturellen Unterschiede im mediterranen Raum, die den deutschsprachigen Hausbesitzer zur Weissglut treiben. Es sind Kleinigkeiten, die die Idylle stören. Nichtsdestotrotz: Ein schönes Feriendomizil im Ausland bietet zahlreiche Vorteile, vor allem wenn es so nah liegt wie Kitzbühl, St. Moritz oder das Tessin, wo man auch am Wochenende bequem hingelangt. Luxus ist eine persönliche Entscheidung. (ao)
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