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Wenn das Leben schmerzt

Über 160 Frauen nahmen am Frauenfrühstück in Mauren teil. Referentin Ruth Bai-Pfeifer sprach zum Thema «Wenn das Leben schmerzt». Sie munterte die Frauen auf, zu lernen mit Lebensschmerzen umzugehen, denn auch ein Leben mit Schmerzen sie lebenswert.

Mauren. – Referentin, Erwachsenenbildnerin, Seelsorgerin und Autorin Ruth Bai sprach aus eigener Erfahrung. Seit Geburt leidet sie an einer seltenen Muskelkrankheit. Zudem wurde bei ihr vor ein paar Jahren ein aggressiver Brustkrebs diagnostiziert. Im Laufe des Lebens würde man immer wieder mit Schmerz und Leid, mit Erlebnissen und Erfahrungen konfrontiert, die tiefe Wunden hinterlassen. Jeder Mensch habe in seinem Leben schmerzvolle Erlebnisse, denn es gäbe viele Dinge, die weh tun. Manchmal sei der Schmerz weit von einem entfernt, manchmal komme er mitten in das eigene Leben hinein. Sei es, dass eine Beziehung zerbricht, Kinderlosigkeit, Einsamkeit, Missbrauch, Krankheit, Behinderung, der Verlust eines lieben Menschen durch Tod, Depression, ein Unwetter mit Folgen und vieles mehr. Dann werde das Leben wie von einem Erdbeben erschüttert, sagt Ruth Bai.
«Der Schmerz über einen Verlust zerbricht die Illusion, dass wir das Leben unter Kontrolle haben.» Sie verglich die Menschen mit einer stacheligen Kastanie, die im Innern einen weichen Kern hat. Ein Verlust öffne die Tiefe zur Seele, es entstehe eine Wunde, die nie mehr ganz zugeschüttet werden könne.
 

Die Frage nach dem Warum?
 

Die Referentin zeigte die verschiedenen Stufen auf, die nach einem schmerzvollen Ereignis durchlebt werden und gab Tipps, wie man lernen könne, den Schmerz zu verarbeiten. Die wichtigste Frage, die man sich in einer schmerzvollen Situation stellen müsse, sei die nach dem «Warum»? Und diese Frage nach dem Sinn des Schmerzes und des Leides müsse in allen Varianten gestellt werden dürfen. Wie geht man mit Schmerzen um? Welchen Einfluss haben solche Ereignisse auf die Beziehung in Ehe und Familie? Kann ein tiefsitzender Schmerz je geheilt werden? Gibt es positive Seiten des Schmerzes, und wenn ja welche? Auf solche und andere Fragen versuchte Ruth Bai in ihrem Referat Antworten zu geben, denn sie weiss aus eigener Betroffenheit und Erfahrung, wie weh das Leben tun kann.

Trauer zulassen
 

Zu Schmerz und Leid gehöre auch Einsamkeit und Trauer, erklärte sie und ermunterte die Zuhörerinnen in der Trauerphase den Tränen freien Lauf zu lassen und sich dafür nicht zu schämen. Tränen seien ein wichtiges Ventil zur Entspannung. Später gehöre auch Zorn zu einer normalen Reaktion in einer schwierigen Lebensphase. Stelle man sich jedoch die Frage nach dem Warum, sei das im Grunde die Suche nach dem Sinn des Leidens. Dabei gehe es um die Versöhnung mit Gott, weil Menschen oft nicht verstehen würden, dass er so etwas zulasse. Es gehe jedoch darum, zu lernen, mit dem Schmerz zu leben, auch wenn man keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn bekommt. Als Gläubige helfe ihr der Glaube und das Vertrauen darauf, dass Gott da sei, auch wenn sie ihn nicht spüre. In dieser Versöhnung liege das Ja zur eigenen Person, die Gewissheit, dass man wertvoll sei, so wie man ist und keine Belastung für die anderen. Musikalisch umrahmt wurde der Anlass vom Panflötenensemble aus Balzers. Für das leibliche Wohl sorgte der Trachtenverein Mauren. (ew)
 

 
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