Vision: «Rhein» ins Liechtenstein?

Vaduz. – Er wohnt schon seit Jahrhunderten hier. So lange, dass sogar das ganze Tal um ihn herum nach ihm benannt wurde. Deshalb liess sich der Alpenrhein auch lange keine Regeln aufdrücken: Immer wieder überwand der Doppelbürger die Dämme und betrat grossflächig das Rheintal. Doch seine Tätigkeiten als Grenzgänger hatten verheerende Folgen für die Menschen im Kanton St. Gallen und Liechtenstein. Auch der Nachbar Vorarlberg hatte einige Male mit dem gewaltigen Fluss zu kämpfen. Flussregulierungen wurden im 19. Jahrhundert in Angriff genommen. Die Themen Hochwasserschutz und Dammstabilität sind aber geblieben. Die Überschwemmungen in Liechtenstein im Jahr 1927 als Folge eines Dammbruchs sind auch heute noch in Erinnerung.

Friedhof der Wassertiere

Mit dem Ausbau der Rheindämme wurde die Aufenthaltsbewilligung des Alpenrheins ein für allemal mit Erfolg eingeschränkt. Doch dem wilden Gebirgsfluss gefällt sein Korsett überhaupt nicht. Und im Gegensatz zu Frauen verschönert es ihn nicht einmal, es verunstaltet ihn gar – und hat darüber hinaus gravierende Folgen für ihn und seine Bewohner. Durch die Einpferchung zwischen die beiden Dämme fliesst der Rhein viel zu schnell und mit zu grossen Mengen Wasser. (rba)

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