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Starkes Zeckenaufkommen - jetzt vorbeugen!

Dieses Jahr erwarten Experten ein besonders starkes Zeckenaufkommen. Besonders in Liechtenstein ist das Risiko für die Übertragung von Krankheiten durch Zecken hoch. Es ist deshalb wichtig, über mögliche Schutzmassnahmen informiert zu sein.

 Vaduz. – «Dieser Winter war für Zecken ideal», sagt der Zürcher Arzt und Zeckenspezialist Norbert Satz gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Wegen der klirrenden Kälte seien die Zecken in Winterstarre gefallen und hätten so Energie sparen können. «Sobald es in den nächsten Wochen wieder wärmer wird, erwachen die Tierchen aus ihrer Winterstarre» so Satz.

Zecken übertragen Krankheiten

Zecken können zwei unterschiedliche Krankheiten übertragen. Zum einen das Bakterium «Borrelia burdorferi» und zum anderen den Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME). Die durch die Bakterien verursachte Krankheit «Lyme-Borreliose» wird von etwa einem Drittel der Zecken in allen Wäldern übertragen. Norbert Satz schätzt, dass 3000 bis 5000 Fälle von Lyme-Borreliose pro Jahr auftreten. Diese lassen sich aber mit Antibiotika behandeln.
FSME wird in bestimmten Wäldern von etwa einem Prozent übertragen und führt zu Erkrankungen des Gehirns, der Hirnhaut oder der Nerven. In West- und Mitteleuropa besteht 90 Prozent der Zeckenfauna aus dem sogenannten Holzbock, der sowohl für die Übertragung des Bakteriums als auch des Virus am bedeutensten ist. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit warnt auch für Liechtenstein – besonders in den Gemeinden Balzers, Vaduz und Nendeln – vor der Ansteckungsgefahr mit FSME, da dort besonders viele Zecken den Erreger in sich tragen.

Impfung wird dringend empfohlen

Die Erkrankung durch FSME sei nicht zu unterschätzen, meint Norbert Satz. Von den jährlich 270 Erkrankungen führten die Hälfte zu Teil- oder Ganz-
invalidität.
Deshalb empfiehlt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit der gesamten Bevölkerung, die sich in der freien Natur aufhält, eine Impfung. Norbert Satz befürwortet auch die Impfung von Kindern ab sechs Jahren – denn Zecken lauerten nicht nur im Gehölz, sondern auch auf Spielplätzen und in Gärten. Damit der Schutz in der Hauptaktivitätszeit der Zecken wirkt, nämlich in den Monaten Mai und Juni, muss die Impfung jetzt sehr bald erfolgen. Es sind nämlich zur Grundimmunisierung drei Teilimpfungen notwendig. Im Abstand von zwei Monaten finden die ersten beiden Impfungen statt. Erst nach diesen beiden Impfungen ist für ein Jahr der Schutz gegen FSME
gesichert und nach der dritten Impfung nach einem Jahr sogar für zehn Jahre. (jhr)

 
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