Spannender Vortrag von Silvano Beltrametti
Bad Ragaz. – Blenden wir zurück, fast auf den Tag genau zehn Jahre und vier Monate. Val-d’Isère, 7. Dezember 2001. Skirennfahrer Beltrametti fährt im Super-G auf Rang 3. Ein Tag später, die Abfahrt an gleicher Stelle. Im Grünen Saal, es ist der 13. April 2012, läuft die Sequenz, die alles entscheidende, die das Leben des aufstrebenden Sportlers total auf den Kopf stellte. Dem Reporter stockt die Sprache. Im Saal hätte man die Nadel zu Boden fallen hören – und Beltrametti schaut nachdenklich auf den Laptop. Es ist still im Saal, der Sturz, Beltrametti verschwindet in den Fangnetzen.
Zum Neuen Ja sagen
Der Direktor und Vorsitzende der Geschäftsleitung der SVA, Ignaz Vinzens, sagt, als er Beltrametti begrüsst: «Ein bewegtes Leben, von dem man glaubt, viel zu wissen, noch mehr weiss man nicht, den Schicksalsschlag, damals, oder den mühsamen Weg zurück. Mehr nicht.» Dann die Sequenz, und Beltramettis Worte dazu: «Ich werde das meistern.» Und, wie zum Trotz, schiebt er nach: «Die innere Freiheit kann Dir niemand nehmen.» Was dann folgte war eisernes Training in Nottwil. Dort, wo alle Paraplegiker ihren Weg zurück ins Leben beginnen. Das wusste er schon im Spital in Grenoble. Dort habe er die Wahrheit «direkt ins Gesicht geschmissen bekommen». Bruch des 6. und 7. Brustwirbels, querschnittgelähmt. Alle seine Ziele und Visionen futsch.
«Ich habe im Sport gelernt, Ziele zu haben.» Und Beltrametti stand nun wieder am Start, keine Abfahrt. Er sagt dem heute «Trauerzeit», aufarbeiten der Vergangenheit. Und weiss auch, er musste das Alte loslassen, dem Neuen gegenüber Ja sagen. (rn)
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