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Neue Träger für die alte Rheinbrücke

Grosse Baustelle auf dem Rhein. Grund ist die Sanierung der alten Rheinbrücke. Die Arbeiter sind unter Druck, denn bis Ende April müssen die neuen Pfeiler stehen ? bevor das Hochwasser kommt.

VON MANUELA SCHÄDLER

Ein seltsames Bild zeigt sich bei der alten Rheinbrücke in Vaduz. Bagger und Baumaschinen stehen auf einer aufgehäuften Kiesbank im Rhein. Grund sind die Arbeiten an der Holzbrücke. Denn diese hat eine Sanierung dringend notwendig.

Begonnen haben die Arbeiten am 2. November auf der Schweizer Seite. Die unter Denkmalschutz stehende Brücke bekommt als erstes neue Träger. Dies stellt die grösste Herausforderung dar und kann nur durchgeführt werden, so lange der Rhein wenig Wasser führt. Deshalb müssen diese Arbeiten bis Ende April abgeschlossen sein. Anschliessend wird der Brückenkörper restauriert. November 2010 soll die alte Rheinbrücke in neuem Licht erstrahlen.

Die Gesamtkosten der Restaurierung belaufen sich auf 3,7 Mio. Franken. Zwei Drittel davon übernimmt die Gemeinde Vaduz und das Land Liechtenstein. 1,2 Mio. Franken tragen die Gemeinde Sevelen, der Kanton St. Gallen und der schweizerische Bund.  

Sicher, auch bei Hochwasser

Zuerst bekommen die Pfeiler neue Fundamente. Bis zur Höhe des Hochwasser aus dem Jahr 1987 werden die Pfeiler neu aus Beton sein und ersetzen die alten Träger aus Stahl. «Dies ist aus Stabilitätsgründen notwendig», erklärt Martin Laukas, Projektleiter «Instandstellung alte Rheinbrücke» von der Gemeinde Vaduz. Vor allem bei Hochwasser ist der Druck zusammen mit Treibholz auf die Pfeiler sehr gross. Mit den neuen Betonpfeilern müssen sich die Verantwortlichen in Zukunft keine grossen Gedanken mehr machen und auch das Treibholz müssen sie nicht mehr entfernen.

Die drei Stützen auf der Schweizer Seite sollen noch dieses Jahr fertig gestellt werden. Mitte Januar starten die Bauarbeiten dann auf der Liechtensteiner Seite und der Rhein wird wieder auf die Schweizer Seite geleitet. «Bis jetzt läuft alles planmässig und die Arbeiten kommen gut voran», sagt Martin Laukas. Auch die Zusammenarbeit der beiden Bauherren, die Gemeinde Vaduz und die Gemeinde Sevelen, sei sehr gut.

Neben den Gemeinden sind im Sanierungsprojekt noch andere Amtstellen auf Liechtensteiner und Schweizer Seite involviert. Vor allem Verantwortliche aus dem Denkmalschutz ziehen die Projektleiter mit ein.

Nur erneuern was notwendig ist

Wenn die Arbeiten an den Pfeilern abgeschlossen sind, geht die Sanierung am Brückenkörper weiter. Dabei wird der Holzschirm um die Brücke und das Dach erneuert, da das Holz morsch und faul ist. «Dies sind Verschleissteile. Das wusste man schon, als man die Brücke aufbaute», sagt Laukas. Das Konstruktionsholz im Innenteil soll so gut wie möglich erhalten bleiben. «Da die Brücke unter Denkmalschutz steht erneuern wir nur, was notwendig ist.» Ausserdem wird die Brandmelde- und Sprinkleranlage auf den neuesten Stand gebracht und die Brücke bekommt eine Lichtinstallation.

Der letzte Zeitzeuge

Von den zahlreichen, meist im 19. Jahrhundert erstellten Rheinbrücken ist die zwischen Sevelen und Vaduz die einzige, die übrig geblieben ist. 1870 fiel der Beschluss zum Bau, 1871 war die Brücke bereits fertig erstellt. 1901 war sie allerdings schon baufällig, wurde abgetragen und am selben Ort – aber bedeutend höher über dem Wasserstand – nach dem Trägersystem von William Howe neu errichtet. Umfassende Renovationsarbeiten fanden in den 1950er Jahren statt. Kleinere Massnahmen erfolgten 1988.

 

 

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