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Messerschmiede zügelt von Buchs nach Grabs

Ein Pneukran, ein Tieflader und viele helfende Hände und Augen: Die «Züglete» der Messerschmiede von Buchs an den Grabser Mühlbach gelang auch dank viel Präzisionsarbeit.

Buchs/Grabs. – Jahrelang schlummerte sie neben der Coop-Tankstelle in Buchs ein unspektakuläres Leben vor sich hin. Und kürzlich hatte man ihr auch noch die über 1000 Biberschanzziegel vom Dach geholt. Der grosse Schneefall der vergangenen Tage hat aus ihr schon fast ein verwunschenes Häuschen gemacht.
Doch gestern, gestern war alles anders. Sie stand im Mittelpunkt, die gut acht Tonnen schwere Messerschmiede, auf dessen Blasebalg auf der Gratleiste die Jahreszahl 1688 steht, «der aber vermutlich aus einer früheren Werkstätte stammt», wie Paul Hugger, der einstige Dozent für Volkskunde an der Universität Zürich, schon Mitte der 1960er Jahre vermutet.
1978 wurde die Messerschmiede in Buchs einige Meter versetzt, damit eine geplante Quartierstrasse gebaut werden konnte. In den Jahren 1986 und 1987 wurde sie mit der Betriebseinrichtung restauriert und am 2. Mai 1987 feierlich eingeweiht. Und dann begann buchstäblich ihr «Dornröschenschlaf».

Eine schöne Ergänzung

Bestrebungen sie zu versetzen, sie besser zu präsentieren, gab es ein- zweimal, doch auch der Standort neben dem Schlangenhaus im Städtchen Werdenberg versandete. Vor gut zwei Jahren kam wieder Bewegung in die Sache. Noch immer der Historisch-Heimatkundlichen Vereinigung der Region Werdenberg (HHVW) gehörend, sollte die Messerschmiede als weiteres Objekt an den Grabser Mühlbach – bereits 1691 im Grabser Urbar als «Klinen Bach» erwähnt – versetzt werden. Der gleichnamige Verein hatte die am einstigen so genannten «Industrie-Kanal» stehenden Anlagen wie Schmiede, Mühle oder Waschhüsli zusammen mit den Eigentümern als besonderes Kulturgut begehbar gemacht.

Die Messerschmiede wird nun das einmalige Ensemble

»Mühlbach» ideal ergänzen. In dessen Glanzzeiten sind über 20 verschiedene Betriebe – auch Sägereien, Werkstätten und gar Fabriken – angeschlossen gewesen. Heute wird das Wasser auch zur Stromproduktion genutzt. Auch bei der Messerschmiede soll mit einer Niederdruckturbine Strom produziert werden. Zudem sollen auch wieder Messer geschmiedet werden.
Bis die Messerschmiede gestern ihren neuen Standort erreichte, brauchte es zweimal viel Präzisionsarbeit – auch wegen der Schneemassen am Strassenrand: Ein Lichtsignal auf der Strecke war höhenmässig ebenso eine knifflige Angelegenheit, wie die Begrenzungsmauern der Strasse nur wenige Meter vor dem Ziel. Viele helfende Hände, wachsame Augen und der Chauffeur des Pneuladers sorgten am Ende für die Reibungslosigkeit der «Züglete».

Finanzierung auf gutem Weg

Dazu gehört auch die Hammerschmiede Gehler, neben der nun die Messerschmiede ihren Platz am Mühlbach gefunden hat. Die Vorbereitungen dazu haben nun über eineinhalb Jahre gedauert. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der HHVW, des Vereins Grabser Mühlbach sowie der Kulturkommission der Gemeinde Grabs hatten die Standortfrage zu klären, und mussten sich gleichzeitig um die Finanzierung kümmern. Denn das Vorhaben sollte gut 250'000 Franken kosten. Allein die Kosten für Wasserrad, Kett und Kammrad belaufen sich über fast 100'000 Franken. Rund 170'000 Franken sind bereits zugesagt (Gemeinde Grabs, Kantonale Denkmalpflege, pro patria, Migros, Raiffeisen Werdenberg, Rii-Seez). Eine wichtige Tranche erhofft man sich an Bundesgeldern und auch von weiteren Sponsoren. (rn)
 

 

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