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Ko-Vorsitzender in der Historikerkommission

Die liechtensteinische und die tschechische Regierung haben die je vier Mitglieder der Historikerkommission bestellt. Aussenministerin Aurelia Frick und Aussenminister Karel Schwarzenberg haben die entsprechende Übereinkunft am vergangenen Samstag in New York, wo sie zur UNO-Generalversammlung weilten, unterzeichnet. Ko-Vorsitzender von liechtensteinischer Seite ist der Historiker Peter Geiger. Ko-Vorsitzender von tschechischer Seite ist Tomas Knoz von der Universität Brünn.

Vaduz. – Die gemischte liechtensteinisch-tschechische Historikerkommission wird sich in näherer Zeit konstituieren. Sie hat die gegenseitige liechtensteinisch-tschechische Geschichte in der frühen Neuzeit und im 20. Jahrhundert zu erforschen. Die bis in die jüngste Zeit blockierenden Themen sind von der politischen auf die wissenschaftliche Sachebene verlegt. Alle Mitglieder der Kommission haben einschlägige Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte, so für Liechtenstein neben Geiger der Wiener Historiker Thomas Winkelbauer, die Pariser Historikerin Catherine Horel sowie der Direktor der Fürstlichen Sammlungen Johann Kräftner, für Tschechien neben Knoz, Brünn, die Kunsthistorikerin Eliska Fucikova, Prag, der Historiker Jan Zupanic, Prag, sowie Marek Vareka, Brünn. Beide Seiten werden auch vom wissenschaftlichen Austausch profitieren.

Der liechtensteinische Ko-Vorsitzende Geiger bringt für die Aufgabe einige Erfahrung mit. Er präsidierte von 2001 bis 2005 die international besetzte Unabhängige Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, welche Fragen zur Rolle Liechtensteins in NS-Zeit und Krieg wissenschaftlich untersuchte und die Ergebnisse 2005 in einem Schlussbericht publizierte. Dieser ist 2009 auch in englischer Übersetzung erschienen. Peter Geiger hat bis 2008 an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen gelehrt. Er ist Privatdozent an der Universität Fribourg. Seit mehr als zwei Jahrzehnten forscht er am Liechtenstein-Institut. Bekannt ist insbesondere sein Werk „Krisenzeit, Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928–1939“ (erschienen 1997). In zwei Monaten wird sein mit Spannung erwartetes Nachfolgewerk„Kriegszeit, Liechtenstein 1939 bis 1945“ präsentiert (Samstag, 27. November 2010, 17 Uhr, im SAL Schaan). Das Liechtenstein-Institut, das sich als Kompetenzzentrum versteht, freut sich über die erneute Berufung des Forschers für die anspruchsvolle Aufgabe. (pd)

 
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