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Innere Einkehr gegen Stress

Bemerkenswert gross war das Interesse am Einkehrtag mit Landesbischof Wolfgang Haas am Samstag in Bendern. Nach einem Hochamt um 9 Uhr in der Pfarrkirche hielt er einen Vortrag, dem am Nachmittag ein zweiter folgte.

Der diözesane Einkehrtag hat schon früher das Interesse etlicher Gläubiger gefunden, deren Zahl inzwischen weiter angewachsen ist. In der Marienmesse um 9 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bendern, an der neben Erzbischof Wolfgang die Priester Pfarrer Roland Casutt, Bendern, sowie Pfarrer Adriano Burali, Eschen, und aus Aadorf in der Schweiz Pfarrer Stefan Küng mitwirkten, assistiert von sechs Ministranten, wurde an der Orgel von Ildiko von Raksanyi musikalisch in feierlicher Weise bereichert. Links vom Altar an der Wand erinnerte das frühere Hochaltarbild der Muttergottes an das Fest, dem dieses Gotteshaus unter Bezug auf sie geweiht ist.

Denkanstösse für Christen

In der Predigt ging der Erzbischof auf das Thema des Einkehrtages ein und verwies auf den Sinn der Einkehr als Weg, vom heute vielfältig die Menschen treibenden Stress zur inneren Ruhe zu kommen. Anhand des bereits am Sonntag davor verlesenen Evangeliums von der Hochzeit zu Kana, in dem es um die Verwandlung von Wasser zu Wein geht, zeigte der Bischof verschiedene Aspekte auf, wie jenes Geschehen Denkanstösse für das Leben als Christen geben könnte.

Schlaf und Traum

In seinem ersten Vortrag um 10.30 Uhr, der mit Gebeten zum Heiligen Geist eingeleitet wurde, nahm der Erzbischof Bezug auf den Schlaf und die Müdigkeit. Es gibt etliche Stellen in der Heiligen Schrift, die sich dieses Vorgangs annehmen – beispielsweise beim Sturm auf dem See, wo der Schlaf Jesus’ auf das Thema Vertrauen hinweise. In der Genesis bereits wird die Metapher vom schlafenden Adam verwendet, dem Gott im Schlaf eine Rippe entnommen und daraus die Frau geschaffen habe. Ebenso zur Sprache kam der Schlaf als Übergang in den ewigen Schlaf, wie es auch geschehe. Mann und Frau als Gottes Schöpfung in eben dieser einen Konstellation einer gottgewollten Ordnung sprach er ebenso an, wie die mehr und mehr um sich greifende Kultur des Todes, die sich abhebe von der göttlichen Ordnung. Der gläubige Mensch solle nicht verschlafen, worum es im Leben gehe. Es gelte, den Weckruf Gottes zu vernehmen.
Auch der Traum gehörte in diese Thematik. Er kommt ebenfalls vielfältig in der Heiligen Schrift vor, zum Beispiel, als Josef im Traum die Weisung erhält, bei Maria zu bleiben, die er wegen ihrer Schwangerschaft zunächst ohne Aufsehen zu verlassen erwogen hatte.

Das Übernatürliche wirken lassen

Man dürfe das Übernatürliche im Leben wirken lassen, ermunterte der Bischof, solle sich aber auch nicht fürchten oder sich der Amts- oder gar der Lebensmüdigkeit überlassen. Gelassenheit und Vertrauen in Gott gäben Kraft im Alltag. Schlafen dürften die Menschen, aber nicht verschlafen, sondern beim Herrn ausruhen.
Im zweiten Vortrag ging der Bischof auf das Jahr der Priester ein und erinnerte an den Hl. Pfarrer von Ars. Mit einer Segensandacht endete der Einkehrtag. (vv)

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/vermischtes/innere-einkehr-gegen-stress-art-68712

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