Hans Hass: Tauchpionier, Autor und Forscher
Der weltberühmte Naturforscher Professor Hans Hass ist in seinem 95. Lebensjahr gestorben. In aller Stille wurde er beigesetzt, erst dann erfuhr die Öffentlichkeit von seinem Tod. In Liechtenstein darf der Name des Jubilars zudem mit dem PEN-Club assoziiert werden: Hans Hass ist der Gründungspräsident dieses angesehenen Clubs.
Masescha. - Zur Zeit, da er den PEN-Club Liechtenstein präsidierte, initiierte Hass den «Liechtenstein-Preis zur Förderung literarischer Talente», einen Preis, der mittlerweile im gesamten deutschen Sprachraum hohes Ansehen geniesst. Der Name Hans Hass weckt seit Jahrzehnten zwei Assoziationen: Die meisten denken an Haie und tollkühne Tauchabenteuer. Und das belesene Publikum denkt an einen Naturwissenschafter, der bedeutende Beiträge zur Humanethologie und Evolutionstheorie geleistet hat.
Unterwasserpionier
Hans Hass, ein gebürtiger Wiener, begann bereits als 18jähriger Student der Biologie seine Karriere als Unterwasserpionier und Tiefseeforscher, eine Karriere, die ihn schon in jungen Jahren berühmt gemacht hat. Bis 1960 widmete er sich fast ausschliesslich der Erforschung der Unterwasserwelt, in die er 1937 als einer der ersten hinab gestiegen ist.
Umfassendes Lebenswerk
Reich und umfassend ist das Lebenswerk von Hans Hass, das gottlob schon zu Lebzeiten geehrt worden ist, wie Autor Manfred Schlapp in einem am Dienstag im «Liechtensteiner Vaterland» erscheinenden Nachruf schreibt. So veranstaltete etwa «The Historical Diving Society (USA)» zu Ehren von Lotte und Hans Hass in Santa Monica, Kalifornien, ein Symposion mit einem Festbanquett und widmete den beiden eine Sondernummer ihrer Zeitschrift «Historical Diver Magazine». Und die BBC produzierte eine grosse Hass-TV-Dokumentation, in der die wichtigsten Filmausschnitte aus dem Hans-Hass-Archiv zu sehen sind. Auch die gute alte «Xarifa», die immer noch die Meere durchpflügt, kommt zu Ehren: Noch einmal trug sie Lotte und Hans Hass auf hohe See.
Ehrenzeichen
Auch das offizielle Österreich gedachte seines verdienten Staatsbürgers. Das Bundesministerium für Wissenschaft ehrte Hans Hass mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, eine Auszeichnung, die nur wenigen verliehen wird. Vielleicht denkt auch Liechtenstein, die Wahlheimat von Lotte und Hans Hass, an eine Ehrung seines berühmten Gastes: Fast 40 Jahre lang residieren Lotte und Hans Hass im Haus Waldi oben auf der Masescha! (ms)