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Gemeinsam für eine gesunde Haltung

Unter dem Namen «Back Academy» wird das Konzept des Haltungsturnens an liechtensteiner Primarschulen neu aufgezogen. Das Bewusstsein über die Wichtigkeit einer richtigen Haltung soll dadurch verstärkt werden.

Vaduz. – Rund 80 bis 90 Prozent der industrialisierten Bevölkerung hat mindestens einmal in seinem Leben unter Rückenschmerzen gelitten. 7 bis 18 Prozent leiden sogar täglich darunter. «Solchen Schmerzen liegen oft unbehandelte Haltungsschäden zu Grunde, die durch falsches Sitzen, zu wenige Bewegung und auch Übergewicht entstanden sind», sagt Regierungsrat Hugo Quaderer.
Um das Bewusstsein über das Problem der Haltungsschwächen bei Kindern im Primarschulalter zu fördern wurde das altbekannte Haltungsturnen unter dem Namen «Back Academy» nun zu neuem Leben erweckt.

Jedes fünfte Kind betroffen

Wie die erste Studie zu Haltungsschwächen liechtensteiner Primarschülerinnen und Primarschüler der 1. und 3. Klasse zeigte, leiden bis zu 55 Prozent der Kinder unter einer Kombination aus statischen Haltungsschwächen und muskulären Disbalancen.
«Es gibt zwei Hauptursachen für diese Haltungsschwächen», sagt Sabine Erne vom Amt für Gesundheit, diedas Projekt mitleitet. «Zum Einen ist dies das schnelle Wachstum der Kinder. Die Knochen wachsen schneller als die Muskeln und so können die Muskeln keinen optimalen Schutz bieten. Zum Anderen führt zu wenig Bewegung zu den Problemen». Bei rund 20 Prozent sind die Haltungsschwächen so stark, dass ihnen der Besuch des Haltungsturnens empfohlen wird. Die Teilnahmequote an dem freiwilligen und zudem kostenlosen Haltungsturnunterricht ist jedoch gering. Nur 50 Prozent der empfohlenen Kinder nehmen auch die Chance wahr, ihre Haltung dauerhaft zu verbessern.

Situation verändern

Um diese traurige Teilnehmerquote zu verändern, bildete sich aus Vertretern des Schulamtes und des Amtes für Gesundheit eine Arbeitsgruppe, die es sich zum Ziel setzte, Massnahmen zu finden, die das Haltungsturnen attraktiver machen. «Ein erster Schritt war die Namensänderung», sagt Beat Wachter vom Inspektorat für Schulsport. Des Weiteren wurde eine Broschüre für Eltern entwickelt. Sie soll über die Reihenuntersuchungen, die bei allen Schülerinnen und Schülern der 1. und 3. Klasse jedes Jahr durchgeführt werden, informieren. «Es ist ein wichtiges Ziel, den Informationstand von Schülern und Eltern aber auch von Ärzten zu verbessern», sagt Wachter. (rox) 

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands». 

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/vermischtes/gemeinsam-fuer-eine-gesunde-haltung-art-76295

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