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Formatio-Schüler glänzen bei Vatikan-Lateinarbeit

Sechs Schüler des Oberstufengymnasiums Formatio unterzogen sich gestern vor internationalen Medien im Vatikan einer Lateinschularbeit und liessen sich obendrein am Telefon prüfen.

Triesen.- Es war ein mediales Stahlbad, durch das gestern die Formatio-Gymnasiasten zusammen mit Schülerinnen des Sacré Coeur Bregenz gehen mussten. «Nichts für schlechte Nerven», sagte Lateinlehrer Reinhard Peter, der mit der Idee einer öffentlichen Lateinschularbeit vor den Augen der Welt das an der Formatio verpflichtende Unterrichtsfach Latein auf diese Weise mehr in die Öffentlichkeit tragen will.

Examen publicum vaticanum zur Weihnachtszeit  

Passend zu Weihnachten mussten biblische und liturgische Texte betreffend das Hochfest der Christenheit übersetzt werden. Unter dem Blitzgewitter vieler erzielten die Schüler hervorragende Zensuren, die in den Vatikanischen Museen vorläufig benotet wurden. Zweimal gab es sogar summa cum laude, 6.0.

Telefonjoker

Persönlichkeiten wurden bei Zusatzfragen als Telefonjoker angerufen. Diese hatten aus einer 700 Vokabeln umfassenden Liste die Schüler abzuprüfen sowie Bibelzitate auf Deutsch vorzugeben, die die Kandidaten auf Lateinisch samt Angabe der Bibelstelle wissen mussten. «Folgt mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen», fragte der Vaduzer Arzt Dieter Walch «seinen» Prüfling Johannes Allgäuer, der rasch die Antwort gab: «Venite post me! Et faciam vos piscatores hominum», nicht ohne auch die richtige Bibelstelle zu nennen: «Matthäus, 4.19!». Ähnliche richtige Antworten erhielt Prinz Nikolaus, der im zweiten Teil des Anrufeverfahrens auch von «seinem» Kandidaten geprüft wurde, wobei ihn  «urbi et orbi» nicht wirklich forderte. So auch der Vaduzer Gymnasiallehrer Edmund Banzer bei Konstantin Matts Frage nach «Sedisvacanz» und «angelus». Der Formatio-Direktor hatte es mit Sandro Wille und der «sancta sedes» zu tun. In ihrem Element bei Kirchenfragen durch Basil Meier waren der Eschener Pfarrer Christian Vosshenrich, wie auch Sandro Willes Lehrer und Joker, Peter Natter, der aus dem «Pater noster» zitierte.

Spirituelle Förderung in Rom

Die spirituelle Bedeutung des liturgischen Latein und das Verdienst der Kirche für die Pflege der Sprache sollte mit dem Examen in Rom gefördert werden. «Latein lernen erfordert Fleiss und Disziplin», sagt Peter. «Es vermittelt Tugenden, die von zukünftigen Akademikern erwartet werden.» Die Lerninhalte waren enorm: 1200 und 700 Neue waren zu beherrschen, dazu die lateinische Lektüre der Evangelien, die Behandlung von 300 Bibelzitaten und das Ordinarium Missae, die lateinische Messordnung. (pd)
 

 
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