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Wer lügt - Kachelmann oder das Opfer?

Heute packt Jörg Kachelmann aus: Er tritt um 10.30 Uhr vor den Haftrichter. Derweil könnten die Aussagen der beiden Parteien nicht weiter auseinander liegen.

 

Mannheim. - Seit Samstag sitzt Jörg Kachelmann in der Strafanstalt Mannheim. Der Vorwurf: Vergewaltigung seiner langjährigen Lebenspartnerin. Doch bereits bei diesem Punkt beginnen die Spekulationen: Mitarbeiter von Kachelmann dementieren, dass das mutmassliche Opfer die Partnerin gewesen sei und Geschäftspartner wollen von einer Stalkerin wissen. Die Boulevard-Medien haben offenbar andere Informationen.

So berichtetet die deutsche Bild-Zeitung, dass «Sabine (Name geändert) und Jörg Kachelmann immer so liebevoll miteinander umgingen. Er war immer sehr zuvorkommend und ein wahrer Gentleman», wird eine Freundin des mutmasslichen Opfers zitiert. Der «Blick» zitiert einen Restaurant-Besitzer aus der Heimatstadt des Opfers, bei dem «die beiden oft assen». Dass letzte Mal soll rund einen Monat vor der vermeintlichen Tat gewesen sein: «Zuletzt waren sie im Januar bei mir. Die beiden wirkten immer noch so verliebt.»

Diese Version stützt auch der Anwalt des Opfers: Seine Mandantin und Kachelmann seien seit elf Jahren ein Paar gewesen. «Die Tat kam für sie völlig überraschend», so Thomas Franz. Nach einer Diskussion sei es zu Streitigkeiten. «Dann folgte die Tat. Völlig spontan, unvermittelt und unvorhersehbar für meine Mandantin», so Franz gegenüber verschiedenen Medien. Bereits am Dienstag untermauerte er seine Aussagen mit der Angaben, es gebe ein rechtsmedizinisches Gutachten, welches die Aussagen seiner Mandantin stützten.

Die beiden Anwälte von Jörg Kachelmann weisen diese Vorwürfe aufs Schärfste zurück: «Jörg Kachelmann ist unschuldig. Er hat die vorgeworfene Tat nicht begangen», wird sein Anwalt Ralf Höcker zitiert. Ob es eine Beziehung gab zur Frau, sagten die Anwälte nicht. Sie wollen keine «mediale Schlammschlacht», darunter müssten alle Beteiligten zusätzlich leiden, hiess es gestern. Aus Justizkreisen ist zu hören, dass die Staatsanwaltschaft sich im Beziehungspunkt «vorerst nur auf die Angaben der Frau stützt», schreibt die «Süddeutsche Zeitung».

Psychologe kümmert sich um Kachelmann

Was stimmt oder nicht, bleibt weiterhin unklar: Heute erhält Jörg Kachelmann die Chance Klarheit zu schaffen. Um 10.30 Uhr wird er vor den Haftrichter treten. Dann will er einerseits seine Entlassung aus der U-Haft beantragen, anderseits will er sich erstmals umfassend zum Fall äussern, wie seine Anwälte ankündigten.

Den Wetterfrosch selbst hat der Vorwurf offenbar hart getroffen: «Herr Kachelmann wirkt geschockt und niedergeschlagen», sage der Leiter der Strafanstalt Remo Schüssler verschiedenen Medien. Offenbar macht sich der Gefängnisdirektor sorgen um Kachelmann und liess ihn durch einen Psychologen untersuchen. (ddp/ak)

 

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/ungluecke/verbrechen/wer-luegt-kachelmann-oder-das-opfer-art-69447

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