­
­
­
­

Vorwürfe um Aktendiebstahl bestritten

Im Fall um einen mutmasslichen Aktendiebstahl beim Liechtensteiner Landgericht hat die Anwaltskanzlei Marxer & Partner am Donnerstag jede Schuld von sich gewiesen. Spekulationen über einen Diebstahl seien haltlos und ohne jede Grundlage.

Vaduz. – Ein Liechtensteiner Anwalt und stv. FBP-Landtagsabgeordneter sowie Partner der Anwaltskanzlei ist im Fürstentum ins Visier der Justiz geraten. Der Mann wird verdächtigt, im Oktober unerlaubt Akten beim Gericht mitgenommen und sie erst sechs Wochen später zurückgegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Die Anwaltskanzlei betont in einer am Donnerstag publizierten Stellungnahme, Vorwürfe der Entwendung von beschlagnahmten Akten und die Manipulation von Unterlagen seien Spekulationen, «haltlos und ohne jede Grundlage».

Der mutmassliche Aktendiebstahl in Vaduz steht im Zusammenhang mit der Buwog-Affäre in Österreich. Dabei handelt es sich um die Privatisierung von 60'000 Bundeswohnungen. Die Behörden in Österreich vermuten, dass es zu illegalen Absprachen und Provisionszahlungen gekommen ist, wobei Gelder in Liechtenstein und in der Schweiz deponiert worden sein könnten.

Freiwillige Rückgabe

Die Kanzlei in Vaduz vertritt eigenen Angaben zufolge nicht den in die Buwog-Affäre verwickelten früheren österreichischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sondern einen Wirtschaftsprüfer in Liechtenstein, der in einem Rechtshilfeverfahren nicht Beschuldigter sei.

Bei den Akten im Landgericht handle es sich um Dokumente, die aufgrund von Gerichtsentscheiden von einer Beschlagnahmung nicht mehr erfasst seien. Diese Unterlagen seien bei einer bewilligten Akteneinsicht beim Gericht «behoben» und dem Mandanten gegen Quittung ausgehändigt worden. Nach Gesprächen mit der Staatsanwaltschaft habe die Kanzlei ihren Mandanten bewogen, die Unterlagen dem Gericht «freiwillig zur Verfügung zu stellen» für ein neues Rechtshilfeverfahren.

Der mögliche Aktendiebstahl beschäftigt auch die Regierung in Vaduz. Sie hat sich am Donnerstag zu einer Sondersitzung getroffen. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

Abo
Ein österreichischer Rechtsanwalt, der wegen schweren Betrugs und Geldwäscherei angeklagt ist, fand sich am 28. Januar vor dem Fürstlichen Obergericht ein. Seine Berufung wurde jedoch abgewiesen, das Urteil von 27 Monaten Haft bleibt bestehen.
28.01.2025
AboÖsterreichischer Anwalt erfolglos vor Fürstlichem Obergericht
Ein Rechtsanwalt, der wegen schweren Betrugs und Geldwäscherei angeklagt ist, fand sich am 28. Januar vor dem Fürstlichen Obergericht ein. Seine Berufung scheiterte. Das Urteil bleibt bestehen.
28.01.2025
AboGerichtstermin in Deutschland
Wie in Liechtenstein wirft auch die Staatsanwaltschaft Koblenz dem ehemaligen Ruggeller Pfarrer vor, sexuelle Handlungen an einem Kind vorgenommen zu haben.
26.03.2025
Wettbewerb
5x2 Tickets für «we.make.music» am Giessenparkbad zu gewinnen
we.make.music
Umfrage der Woche
Soll Liechtenstein Widerspruch gegen die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) einlegen?
­
­