Tod Kaczinskis: Bestürzung auch in Liechtenstein
Neben den Beileidsbekundungen der Staatschefs in ganz Europa löste auch in Liechtenstein die Nachricht vom Tod Kaczinskis und führender Politiker Polens Betroffenheit aus. «Mich hat der Tod des Staatspräsidenten und der anderen Politiker sehr schockiert», sagte der Honorarkonsul Polens in Liechtenstein, Thomas Zwiefelhofer am Nachmittag. Er durfte einige der Verunglückten persönlich kennenlernen. «Sehr tragisch ist vor allem der Umstand, dass dieses Unglück im Zusammenhang mit dem Gedenktag zum Massaker in Katyn geschehen ist, das die polnische Bevölkerung nach wie vor sehr beschäftigt», sagt Zwiefelhofer weiter. Jetzt müsse sich Polen erstmal von diesem Schock erholen und sich neu konstituieren. «Das ist mit Sicherheit keine leichte Aufgabe, weil viele Polen derzeit sicher noch unter Schock stehen.»
Das Massaker von Katyn gilt als Symbol der schwierigen Beziehungen zwischen Polen und Russland: Nahe dem westrussischen Ort Katyn verübte der sowjetische Geheimdienst NKWD eines der schwersten Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Dort und an zwei anderen Orten töteten Soldaten fast 22'000 polnische Offiziere sowie Vertreter der bürgerlichen Elite per Genickschuss und verscharrten sie. Im April 1943 fanden Einheiten der einmarschierten deutschen Wehrmacht im Wald von Katyn bei Smolensk Massengräber mit mehr als 4000 Leichen.
Auch Tschütscher reagiert betroffen
«Obwohl ich Lech Kaczinski nicht persönlich gekannte habe, erschütterte mich die Nachricht seines Todes sehr», sagte Liechtensteins Regierungschef Klaus Tschütscher. Es werde einem durch so einen Schicksalsschlag bewusst, wie plötzlich ein Leben vorbei sein kann. «Auch ich spreche der polnischen Bevölkerung und den betroffenen Familie mein Beileid und meine Anteilnahme aus», erklärte Tschütscher gegenüber der "Liewo". (mw)
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