Schweres Zugunglück bei Rhätischer Bahn
In Graubünden hat sich am Mittwochmittag laut Polizei ein schweres Zugunglück ereignet. Ein Zug der Rhätischen Bahn entgleiste bei Tiefencastel und stürzte vom Trassee. Einzelheiten waren zunächst weder bei der Kantonspolizei noch bei der Rhätischen Bahn in Erfahrung zu bringen.
Tiefencastel. ? Beim Zugunglück in Graubünden sind laut Polizei mehrere der rund 200 Passagiere verletzt worden. Rettung und Evakuation sind im Gang. Mindestens drei Waggons seien entgleist, als der Zug auf einen Erdrutsch aufgefahren sei.
Ein Passagier, der im zweiten Waggon hinter der Lokomotive sass, sagte einem sda-Korrespondenten vor Ort, der erste Wagen sei etwa 10 bis 20 Meter vom Trassee gestürzt. Der Wagen blieb daraufhin in einem Steilhang an den Bäumen hängen. Kein Waggon sei in die Schinschlucht bei Tiefencastel hinuntergestürzt.
Im Zug befanden sich gemäss Polizei rund 200 Personen. Sanitäter betreuen Passagiere, die unter Schock stehen. Im Einsatz stehen überdies die Rettungsflugwacht mit vier Helikoptern, Rettungskräfte der Feuerwehr, die Alpine Rettung sowie das Care Team Grischun.
Laut einem Ehepaar aus dem Kanton Aargau traf der Erdrutsch den Zug zwischen zwei Tunnels, kurz nach Tiefencastel. Die Passagiere seien angewiesen worden, sich in den hinteren Teil des Zuges zu begeben. Anschliessend wurden die Fahrgäste durch Personal der RhB durch den hinteren Tunnel geführt und von Postautos nach Tiefencastel gefahren.
«In diesem Sommer gab es besonders viele Rutschungen, weil wir im Juli so viele Starkniederschläge hatten», sagt Arthur Sandri, Chef der Eidgenössischen Sektion Rutschungen, Lawinen und Schutzwald gegenüber der Gratiszeitung 20 Minuten. Das viele Wasser sorge dafür, dass der Boden sich vollsauge und dadurch schwerer werde. Gleichzeitig verringere es auch die Reibung in der Erde und könne zu unterirdischem Druck führen. «Der steigt pro Meter Höhendifferenz um ein Bar. An Hängen kommen so schnell viele Bar zusammen.»
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(sda/red)
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