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Bluttat in St. Galler Bordell

Ein Freier hat in Wil ein Blutbad angerichtet: Der Mann hat nach einem Streit mit dem Bordell-Besitzer ihn und zwei Mädchen angegriffen. Für eine Prostituierte kam jede Hilfe zu spät.

Wil. - Das schmucklose Mehrfamilienhaus an der Säntisstrasse 15 in Wil hat ein heisses Innenleben. «Wiler-Girls», «Sexy Sandra» oder «Studio Bella Donna» steht da an den Türklingeln. Das Etablissement gehört zum diskreten Gewerbe: Die Besucher kommen im Dunkel der Nacht und verschwinden meist auch wieder unbemerkt. Doch die Szenen von Montagnacht haben das ganze Quartier aufgeschreckt: «Überall war Polizei und ein schwerverletzter Mann lag auf der Strasse», erinnert sich Pizzeria-Besitzer Mario Lungharetti an die Nacht. Der Mann ist auch einen Tag danach noch aufgewühlt über die Bluttat in der Liegenschaft gegenüber seiner Pizzeria.

Kurz nach 22 Uhr betritt ein jüngerer Mann das Mehrfamilienhaus: Nach ersten Erkenntnissen der Polizei will er zu den «Wiler-Girls». Doch Puff-Chef Robert will ihn offenbar nicht hinein lassen. Wie Zeugen berichten, diskutieren die beiden Männer lauthals. Jessica, eine der Prostituierten, kommt dazu – ein tödlicher Fehler: Mitten in der verbalen Auseinandersetzung zieht der bisher unbekannte Mann ein Messer. Er sticht nach ersten Erkenntnissen mehrmals auf die Beine von Robert V. ein, dann wendet er sich Jessica zu und «rammt ihr mehrmals das Messer in den Bauch», sagt Polizeisprecher Hanspeter Krüsi gegenüber 20 Minuten Online.

«Sexy Sandra» unter Schock

Aufgeschreckt vom Lärm betritt «Sexy Sandra» das Treppenhaus. «Die beiden Opfer lagen dann bereits schwer verletzt am Boden», sagt Krüsi. Wohl im Blutrausch sticht der Täter auch auf die zweite Dame ein. Der Täter verletzt «Sexy Sandra» an der Schulter und macht sich aus dem Staub. Er verschwindet in der Wiler Nacht.

Polizei und Notärzte rücken zwar sofort aus, doch für Jessica kommt jede Hilfe zu spät: Die 24-jährige Deutsche erliegt ihren Verletzungen noch am Tatort. Der Puff-Chef Robert überlebt, muss aber notoperiert werden. Er konnte noch immer nicht von der Polizei einvernommen werden.

Die verletzte «Sexy Sandra» hat den Täter zwar gesehen, steht aber immer noch unter Schock. «Sie ist immer noch zu aufgewühlt von den Vorkommnissen», sagt Krüsi. Vom flüchtigen Täter fehlen deshalb bisher jegliche Anhaltspunkte. Die Polizei sucht Zeugen, die den «jungen Mann mit normaler Statur» gesehen haben. Noch sind aber auch die Ermittlungen vor Ort nicht abgeschlossen: Die Polizei durchkämmt zurzeit das Quartier nach der Tatwaffe. (sda)

 

 
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