«Stocki» ist Liechtensteins Fussballer des Jahres 2009
Fussball. – Der 29-jährige Vorzeigeprofi in Diensten des SV Ried in der österreichischen Bundesliga geht in dieser Saison als Sieger vor dem Captain des FC Vaduz, Michele Polverino, und Italien-Legionär Mario Frick (AC Siena) hervor.
Im vergangenen Sommer wechselte Stocklasa von Dynamo Dresden (Deutsche Regionalliga) zum SV Ried ins Fussball-Oberhaus, wo sich Stocklasa, der am 29. Mai seinen 30. Geburtstag feiert, innert weniger Wochen zu einer festen Grösse mauserte. «Stocki», wie der 1,92 m grossgewachsene Verteidiger von seinen Kollegen genannt wird, landete fünf Tage nachdem Ried-Trainer Zellhofer wegen fehlender Perspektiven das Handtuch geworfen hatte beim SV Ried. Mit der Verpflichtung von Stocklasa erhielt das Team im Innviertel Stabilität im Abwehrverbund. Trotzdem wurde der Bundesligist von den österreichischen Medien anfangs der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. In der Zwischenzeit nimmt Ried Rang fünf ein und besitzt noch Chancen, sich für die Europa-Liga zu qualifizieren, sollte Austria Wien den Cupsieg erringen.
Hoch erfreut war Stocklasa, als er von der erneuten Wahl zum Fussballer des Jahres erfuhr.«Super, diese Wahl freut mich und ist eine riesen Ehre», so der sympathische Unterländer. «Ich hatte ein gutes Jahr, habe mich sowohl in Ried als auch in der Nationalmannschaft stark eingesetzt und den Sieg wohl verdient», bemerkte der Defensivspieler. Stocklasa sprach von einem interessanten Jahr. «Das nicht nur in Ried sondern auch in der Nationalmannschaft. Ich bin sehr glücklich über den Verlauf dieser Saison», so Martin Stocklasa.
Stocklasa ist ein Spieler mit Intellekt. Nach der Matura setzte er zwar auf die Karte als Fussballprofi, dennoch pflegt er auch seinen Geist und will für die Zukunft nach seiner Profikarriere gerüstet sein. Er absolviert derzeit das Fernstudium «Wirtschaft» an der Universität Hagen (De). «Stocklasa spielt in Ried eine sehr wichtige Rolle. Sein Auftreten, sein gesamter Charakter und seine Persönlichkeit helfen uns stark. Er ist nicht nur während der 90 Minuten einer unserer Spielträger und Chefs geworden. Persönlichkeit wird man nicht, das ist er längst», lobt ihn Ried-Trainer Paul Gludowatz. Seine Stärken erkannten auch andere Trainer. In Vaduz und in Dresden war er über eine längere Periode Captain seines Teams. Stocklasa ist nicht nur auf dem Platz sondern auch neben dem Platz ein verlässlicher Partner. Privat ist er in sicheren Händen. Seit drei Jahren ist er mit Susanne Keicher aus Vaduz verheiratet, die in einer Vaduzer Anwaltskanzlei arbeitet. Die beiden führen notgedrungen eine Fernehe, wobei Susanne fast jedes Wochenende nutzt, um ihren Mann in Ried zu besuchen.
In der Saison 1999/2000 erhielt Martin Stocklasa, der aus der Juniorenabteilung des USV Eschen/Mauren hervorgegangen war und schon früh Erstligaluft beim FC Vaduz schnupperte, beim FC Zürich als Profi einen Vertrag. Der junge Verteidiger, der erblich positiv vorbelastet ist – sein Vater hütete zahlreiche Jahre das Tor – agierte stets mit ehrlichen Tugenden: Zweikampfstärke, Leidenschaft, Wille und sauberem Passspiel. Im ersten Jahr schaffte er mit dem FCZ den Cupsieg; 26 NLA-Einsätze kann er vorweisen. Seine Robustheit ist ein Markenzeichen. Oft wird er punkto Schnelligkeit unterschätzt: Interne Tests im Kreise der Nationalmannschaft bestätigen seine exzellenten Werte.
Es folgt ein Abstecher beim SC Kriens in der NLB, eine Saison später kehrte er zum FCZ zurück, wo er lediglich zu 17 Einsätzen kam. Schliesslich stellte er in den Jahren 2002 bis 2006 beim FC Vaduz in der Challenge League seinen Mann als Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler. In 125 Ernstkämpfen erzielte er zehn Tore. Bei Dynamo Dresden (2006 – 2008) spielte er in erster Linie in der Abwehr. In der Nationalmannschaft ist er Abwehrchef: 82 Länderspiele absolvierte er bislang für Liechtenstein.
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