«Over the Top» im «Kreuz» Schellenberg
VON RUDOLF SCHACHENHOFER
Armwrestling. – Bis tief in die Nacht wurden die Gegner mal superschnell, mal nach langem Kampf, über den Tisch gezogen. Dabei ging es hart zur Sache: Beine wurden an den Tischstreben geschickt verkeilt. Die zweite Hand umklammerte einen Griff, der am Tisch montiert war. Die Kampfhand wurde teils sogar mit der Hand des Gegners verbunden, wenn die Kämpfer beim ersten Versuch, trotz viel weissen Miniums, abrutschten.
Ein Schiedsrichter wachte streng darüber, dass die Ellenbogen auf den kleinen Kissen blieben und damit in fairer Position. Nach «Ready, go!» platzten die Adern fast aus den baum-dicken Armen. Oft im Bruchteil einer Sekunde krachten die Arme unter Einsatz des ganzen Körpers auf eine der beiden Finish-Positionen. Im K.-o.-System wurden die Sieger in vier Klassen ermittelt.
Kategorie linke Hand war offen für alle, die drei weiteren Klassen waren Anfänger, Herren bis 80 kg und Herren ab 80 kg. Bei den Damen war die vierfache Schweizer Meisterin Vanessa Frank anwesend, doch es fand sich keine weitere Dame für einen Kampf. Nur inoffiziell versuchten es ein paar starke Frauen – ohne Erfolg.
Schiedsrichter und Swiss-Armsport-Präsident Beny Walten: «Für mich ist das Ergebnis nicht besonders überraschend. Wir haben hier zwei Schweizer Meister, wie Doan Simsek und Roman Hegetschweiler, und den südafrikanischen Meister Willie Botha sowie sein Sohn DeWet Botha, der heute gegen seinen Vater gewonnen hat. Trotzdem hat es viele sehr gute Gegner gehabt, die gut dabei sind. Liechtenstein ist auf gutem Wege und mich würde es sehr freuen, wenn hier ein weiterer Klub entsteht.»
Auffallend bei den Kämpfen war, dass Willie Botha gar nicht so eine muskelbepackte Maschine war wie einige seiner Gegner. Kraft und Technik sind offensichtlich wichtiger als die maximale Muskelmasse. Organisator Klaus Rucker wurde bester Liechtensteiner auf Platz zwei hinter Eshan Abas, Schweiz, und vor Hermann Türheimer, Schweiz, in der Kategorie Anfänger. Klaus Rucker: «Es war ein spannendes Armwrestling mit viel Publikum, toller Stimmung und vielen Athleten aus einem sehr grossen Einzugsgebiet. Eine schöne Werbung für unseren Sport und ohne nennenswerte Verletzungen. Der Startschuss zur Klubgründung ist geglückt.
Liechtensteiner Cup im Armwrestling:
Restaurant Kreuz Schellenberg. Anfänger Herren rechts Open: 1. Eshan Abbas, München. 2. Klaus Rucker, Schellenberg. 3. Hermann Türheimer, München. Herren rechts bis 80 kg: 1. DeWet Botha, Südafrika. 2. Willie Botha, Südafrika. 3. Cello Giemali, Herisau. Herren rechts ab 80 kg: 1. Doan Simsek, Wattwil. 2. Eshan Abbas, München. 3. Daniel Oertig, Gommiswald. Herren links Open: 1. Roman Hegetschweiler, Weiningen. 2. Doan Simsek, Wattwil. 3. Daniel Oertig, Gommiswald.
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