Verkehrsminister beraten über S-Bahn im Rheintal
Die Verkehrsminister aus Liechtenstein, St.Gallen und Vorarlberg stimmen überein, dass ein vernetztes Vierländer-S-Bahnsystem einen Mehrwert für die gesamte Region erzeugen würde. Durch verschiedene Ausbauten soll ein S-Bahn-System von Lindau bis Chur und von St.Gallen bis Bludenz enstehen. Liechtenstein kommt eine Schlüsselrolle zu.
Vaduz. - Im Nachgang zur Medienkonferenz am Donnerstag zur grenzüberschreitenden Tarifkooperation trafen sich die drei für den öffentlichen Verkehr zuständigen Verkehrsminister, Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer (Liechtenstein), Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (Vorarlberg) und Regierungsrat Benedikt Würth (St.Gallen) zu einem Arbeitsgespräch über die gemeinsame Weiterentwicklung der S-Bahnsysteme in den drei Ländern.
Doppelspur in Liechtenstein
Im Streckenabschnitt Feldkirch-Buchs sehen die ÖBB den Bau eines Doppelspurabschnitts auf Liechtensteiner Boden und die Errichtung moderner S-Bahnstationen vor, um auch im Knoten Buchs eine halbstündliche Verknüpfung mit dem Netz der neuen St.Galler S-Bahn zu ermöglichen. Der geplante Ausbau dieses Teilabschnitts ermöglicht inskünftig ein durchgehend in Knotenbahnhöfen abgestimmtes S-Bahn-System von Lindau bis Chur und von St.Gallen bis Bludenz. Die Projektunterlagen der ÖBB wurden den Behörden zur Plangenehmigung unterbreitet.
Gemeinsame Lösungen
Der ÖBB kommt dabei als Infrastrukturerstellerin eine Schlüsselrolle zu, betreibt sie aufgrund eines Staatsvertrages aus dem Jahr 1870 doch nicht nur die einzige Bahnstrecke in Liechtenstein, sondern auch die Streckenabschnitte in der Schweiz bis St.Margrethen und Buchs sowie in Deutschland bis Lindau. Liechtenstein wiederum, mit täglich über 18'000 Grenzgängern, wird eine Schlüsselrolle bei der Frage einnehmen, ob und wie die Ausbaupläne von ÖBB und SBB im Teilabschnitt Feldkirch-Buchs unterstützt werden. Verkehrsministerin Amann-Marxer weist darauf hin, dass aus ihrer Sicht das Volk das letzte Wort haben soll. (pd)