Miteinander statt nebeneinander
Schaan. – Bei der fünften Veranstaltung der Vortragsreihe «Liechtenstein – Stärke durch Vielfalt» ging es an die Wurzeln der Integrationsproblematik: Bevor Integrationspolitik stattfinden kann, braucht es nach Ansicht der Ethnologin Rebekka Ehret einen anderen Blick auf Migranten. «Migranten werden vielfach auf ihre Kultur reduziert, sei es im Positiven oder im Negativen», erklärte sie gestern Abend im Theater am Kirchplatz (TAK) in Schaan.
Nur Gruppen im Blick
Während in der öffentlichen Diskussion immer noch vom starren Begriff «Multikulti» gesprochen wird, versucht die Sozialwissenschaft den Weg zu ebnen für ein offenes, auf Verwebung basierendes Kulturverständnis. Denn meist werden Migranten im Kollektiv betrachtet und der individuelle Mensch gehe dabei verloren. «Ich bin dafür, dass wir wegkommen von der Abgeschlossenheit», sagte die Ethnologin weiter. Eine Kultur lasse sich nicht nur auf die nationale Zugehörigkeit reduzieren. «Wenn ich Migranten einer Kultur zuschreibe, dann schaffe ich Differenz.» (dws)
Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterland».