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Lernende Schulen schaffen

«Die Schulen sollten möglichst frei sein, ihr Angebot den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern entsprechend zu entwickeln», erklärte Erbprinz Alois bei der Eröffnung der Tagung zum Thema Ganztagesschule.

Von Günther Fritz

An der Hochschule Liechtenstein findet seit gestern Abend eine eineinhalbtägige Veranstaltung zum Thema Ganztagesschule statt, welche gemeinsam von der Pädagogischen Hochschule Zürich und dem liechtensteinischen Schulamt durchgeführt wird. Wie Tagungsleiterin Rachel Guerra erklärte, ist es das Ziel, Lehrpersonen, Schulleitungen, Behörden und Bildungsinteressierten praxisnahe Informationen zu bieten. Mit der Tagung unter dem Motto «Schule ist mehr als Unterricht» sollen Schulen eine Plattform bekommen, wo sie sich austauschen können. Dies geschieht am heutigen Freitag insbesondere in Workshops. Die Schulen sollen laut Rachel Guerra mit «handfesten praktischen Tipps» ausgestattet werden, die beim Aufbau einer Tagesschule beachtet werden sollten.

Fruchtbarer Leistungswettbewerb

«Gerade im deutschsprachigen Raum brauchen wir neue Rahmenbedingungen für unsere Schulen», sagte Erbprinz Alois in seiner Eröffnungsansprache. Den Schulen müsse weitgehende Autonomie in der Gestaltung des Unterrichts und der Betreuung der Schülerinnen und Schüler gewährt werden. Dazu der Erbprinz weiter: «Wir müssen wegkommen vom heutigen, zumindest noch in Liechtenstein üblichen System einer zentral gelenkten Planwirtschaft im Bereich der Schulen, hin zu einem dezentralen System von autonomen Schulen, die untereinander einen fruchtbaren Ideen- und Leistungswettbewerb um das beste Bildungsangebot für ihre Schüler stehen.»
Wenn die Schulen unternehmerisch denken und handeln können, würde man viel schneller ein Angebot haben, das den wahren Bedürfnissen der Gesellschaft entspräche. «Sobald die ersten Schulen erfolgreich eine Tagesbetreuung eingeführt haben, werden die anderen Schulen nachziehen, wenn eine entsprechende Nachfrage besteht. Es wäre nicht nötig, zuerst den heutigen extrem schwerfälligen zentral-planerischen Reformprozess in Gang zu setzen, obwohl Privatschulen und Schulen im Ausland seit Jahren erfolgreich Tagesstrukturen betreiben», führte Erbprinz Alois weiter aus. Durch eine weitgehende Autonomie könnten wirklich «Lernende Schulen» geschaffen werden und die Motivation der Lehrkräfte könnte erheblich gesteigert werden.

Vielfalt und Flexibilität

Bildungsminister Hugo Quaderer freute sich, dass das Thema Ganztagesschule an dieser Tagung in Vaduz diskutiert wird. Im letzten Schuljahr wurde in Schaan mit einer Tagesschule gestartet. «Die ersten Erfahrungen sind sehr ermunternd und geben Hoffung, dass es noch mehr solche Tagesschulen in Liechtenstein geben wird», sagte Regierungsrat Quaderer in seiner Begrüssungsansprache. Er freue sich, dass im kommenden Schuljahr die Gemeinde Vaduz mit einer Tagesschule auf Primarschulstufe beginne. Bei den Tagesschulen gehe es nicht nur um bildungspolitische Themen, sondern auch um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Fragestellungen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Fokus beim Thema Tageschulen müsse aber auf der Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen liegen. Es brauche dabei Flexibilität im Unterricht. «Vielfalt und Flexibilität ist das, was wir im Bildungssystem in Zukunft benötigen», betonte Hugo Quaderer.

 

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