Landtag will Mehrverkehr nicht hinnehmen
Die geplante Tunnelspinne in Feldkirch erhitzt Liechtensteins Gemüter. Nun hat der Landtag der Regierung den Auftrag erteilt, gemeinsam mit Vorarlberg und St. Gallen eine grenzüberschreitende Lösung zu suchen. Anonsten droht massiver Mehrverkehr durchs Liechtensteiner Unterland.
Vaduz. ? Das Projekt «Tunnelsystem Feldkirch Süd» steht in den Startlöchern: Anfang März gab es grünes Licht für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Deswegen ist für die Landtagsabgeordneten der Freien Liste klar: Liechtenstein muss jetzt Stellung beziehen und der Vorarlberger Regierung klarmachen, dass man nicht gewillt ist, den resultierenden Mehrverkehr für Liechtenstein einfach hinzunehmen. Daher fordert sie in einem Postulat, dass die liechtensteinische Regierung zusammen mit den Regierungen in Vorarlberg und St. Gallen eine gemeinsame Verkehrslösung sucht. Insbesondere soll der öffentliche Verkehr gefördert sowie geprüft werden, ob nördlich von Feldkirch eine Autobahnverbindung zwischen der Schweiz und Österreich realisiert werden kann.
Wohin mit dem Verkehr?
Grundsätzlich begrüssten die Landtagsabgeordneten am Mittwoch das Postulat der Freien Liste. Sollte die Vorarlberger Regierung den geplanten Tunnel realisieren, würde das zu massivem Mehrverkehr im Liechtensteiner Unterland führen. Dieser wiederum hätte Lärm, Umweltbelastungen und nicht zuletzt Mehrkosten zur Folge. Der VU-Abgeordnete Peter Büchel gab allerdings zu bedenken: «Keiner will den Verkehr, Vorarlberg nicht und Liechtenstein nicht. Aber wohin damit?» Ausserdem habe Vorarlberg seinen Beschluss bezüglich der künftigen Verkehrsplanung bereits gefasst: «Der Zug, den die Freie Liste mit dem Postulat umleiten will, ist vermutlich bereits abgefahren.» (ah)
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