Holocaust-Gedenktag 2010 in Liechtenstein
Vaduz. - "Meine Generation hat den Zweiten Weltkrieg und seine Schrecken nicht persönlich erlebt. Wir haben deshalb eine besondere Verantwortung gegenüber der Geschichte. Wer sie vergisst, macht ihre schlimmsten Verbrechen wieder möglich", betont Regierungsrätin Aurelia Frick im Vorfeld der Gedenkstunde. Die Regierung sehe den Gedenktag auch als Teil der Bemühungen im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung.
Die Regierung Liechtensteins lädt bereits zum fünften Mal zu einer offiziellen Holocaust-Gedenkstunde ein. Auch Deutschland und Frankreich begehen diesen Tag mit offiziellen Anlässen. Ausgerufen haben den Gedenktag 2003 die Bildungsminister des Europarates. Sie beschlossen, in den Schulen der Mitgliedstaaten einen Tag des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit auszurufen. Auch an der Gestaltung des zweistündigen Gedenkanlasses in Vaduz massgeblich beteiligt sind Lehrer und Schüler des Landes.
Das Datum des Gedenktages geht auf die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 zurück. Soldaten der Roten Armee konnten dort rund 7'500 Gefangene befreien. In Auschwitz fanden zwischen 1940 und 1945 über eine Million Menschen vor allem jüdischen Glaubens den Tod. Insgesamt haben die Nationalsozialisten in Internierungs-, Konzentrations- und Vernichtungslagern über sechs Millionen Menschen ermordet.
Hinweis:
Holocaust-Gedenktag
Mittwoch, 27. Januar 2010, ab 18.00 Uhr in der Aula des Liechtensteinischen Gymnasiums in Vaduz.