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Fürst kann Expo-Absage nachvollziehen

Im Anschluss an den Staatsakt stand der Landesfürst den Medien für Frage zur Verfügung. Fürst Hans-Adam II. versteht den Entscheid der Regierung, auf eine Teilnahme Liechtensteins an der Expo 2015 in Mailand zu verzichten. «Grundsätzlich halte ich den Entscheid für richtig, weil wir jetzt sparen müssen», so der Fürst im «Vaterland»-Gespräch.

Vaduz. – «Es stellt sich schon die Frage, was eine solche Expo-Teilnahme bringt, gerade auch für unsere Wirtschaft. Das muss man sich schon immer auch überlegen», erklärte Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein im Gespräch mit dem «Liechtensteiner Vaterland» im Anschluss an den offiziellen Staatsakt auf der Schlosswiese. Wie die Wirtschaft müsse auch der Staat Aufwand und Ertrag abwägen. Dafür habe er Verständnis. «Ich kenne die einzelnen Zahlen zu wenig, um das beurteilen zu können, aber grundsätzlich halte ich den Entscheid für richtig», so der Landesfürst.

Schon noch manches erreichbar

Erbprinz Alois hat in seiner Ansprache zum Staatsfeiertag dazu aufgerufen, die ausstehenden Reformen noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen. Zur Frage, ob er dies für realistisch halte, sagte der Fürst: «Ob das gelingt, wird die grosse Frage sein. Vielleicht wird nicht alles gelingen.» Man müsse sich einfach hohe Ziele setzen, um wenigstens einen Teil dann zu erreichen. «Ich würde aber sagen, dass natürlich schon noch manches erreichbar ist. Und dann wird in dieser Legislaturperiode doch recht viel erreicht worden sein.»

Für Erbprinz Alois ist ein Schwerpunkt für die kommende Legislaturperiode eine nachhaltige Absicherung der Sozialsysteme. «Ich glaube, man muss realistisch sehen, dass wir auch im sozialen Bereich sparen müssen», führte Fürst Hans-Adam II. dazu aus. Das Staatsoberhaupt dazu weiter: «Diejenigen, die es sich leisten können, werden für die Alters- und Gesundheitsvorsorge vielleicht einen grösseren Beitrag leisten müssen. Und denjenigen, die es sich nicht leisten können, muss man wahrscheinlich vermehrt helfen.»

Bildungskonten wären ein interessantes Modell

Den zweiten Schwerpunkt sollten nach Ansicht des Erbprinzen die neue Regierung und der neue Landtag auf weitere Bildungsreformen legen. Zur Anregung des Erbprinzen, die Einführung von Bildungskonten zu prüfen, sagte der Landesfürst im «Vaterland»-Gespräch, dass dies für Liechtenstein ein sehr interessantes Modell wäre. Liechtenstein könnte man dabei zu einem Bildungszentrum ausbauen, das zu einem Modell in Europa werden könnte.

Zuwanderung lockern

Weiter sprach sich der Erbprinz in seiner Ansprache für eine Lockerung der Zuwanderungsbestimmungen aus. Auf die Frage, welches Ausmass der Zuwanderung für Liechtenstein noch grössenverträglich wäre, führte Fürst Hans-Adam II. im «Vaterland»-Gespräch aus: «Ich glaube, das muss der politische Prozess zeigen. Das hängt natürlich auch sehr davon ab, wie weit wir die Leute, die hier zuwandern, integrieren können. In der Vergangenheit ist uns das ja sehr gut gelungen. Wir haben ja nicht die Probleme mit unseren Ausländern, wie das zum Teil in anderen Staaten der Fall ist. Bei uns gibt es keine wirkliche Ghettobildung. Auch fremdsprachige, die hierher gekommen sind und in der zweiten Generation hier leben, sind schon waschechte Liechtensteiner. Wenn uns dies gelingt, dann wäre das ein sehr schöner Erfolg. Wir brauchen die besten Spezialisten in Europa, um konkurrenzfähig zu sein.» (güf)

 

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