Entwicklungshilfe: Nur zurück auf das Niveau 2007
Vaduz. – Liechtensteinischer Entwicklungsdienst (LED), private Leserbriefschreiber, das «Volksblatt», der Liechtensteinische Arbeitnehmerverband (LANV) und seit gestern auch der Verein für eine offene Kirche: Die Liste derjenigen, die sich gegen Einsparungen bei der internationalen humanitären Zusammenarbeit (IHZE) aussprechen, wurde in den vergangenen Tagen kontinuierlich länger. Wobei die Beweggründe hinter diesem Protest sehr heterogen sein dürften. Ob im Einzelfall parteipolitische Interessen, Eigeninteressen oder wirkliches Interesse an der Entwicklungshilfe dahinter stecken, sei dahingestellt.
Österreich kürzt Gelder ebenfalls
Fakt ist aber, dass Liechtenstein mit seinen Einsparungen bei der IHZE entgegen mancher Darstellungen nicht alleine dasteht. «Österreich beispielsweise kürzt seine Entwicklungshilfe angesichts der Lage des Staatshaushalts um 15 Millionen Euro», sagt Regierungschef Klaus Tschütscher auf Anfrage. Dies, obwohl Österreich im Jahr 2009 lediglich rund 0,3 Prozent seines Brutto-nationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit aufgewendet hat. Damit war es deutlich weiter von der OECD-Zielgrösse von 0,7 Prozent entfernt als Liechtenstein mit etwa 0,6 Prozent im vergangenen Jahr.
«Liechtenstein und Österreich sind aber bei Weitem nicht die einzigen, die unter anderem bei der Entwicklungshilfe sparen. Die Weltwirtschaftskrise zwingt auch weitere Staaten zu diesem Schritt», sagt der Regierungschef. (hb)
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