Das neue VU-Präsidium ist gewählt
Bereits in seiner Begrüssung der zahlreich erschienenen VU-Anhänger im Triesner Saal wies Parteisekretär Hansjörg Goop darauf hin, dass das Traktandum der Präsidiumswahl Anlass zu gewissen Diskussionen geben könnte. «Wenn es im Präsidium aber auch manchmal rumpelt, überwiegen doch die positiven Aspekte. Bei unterschiedlichen Standpunkten ist es uns immer gelungen, eine Lösung im Sinne der Partei zu finden», fuhr Goop fort. Vor der Zukunft müsse der VU jedenfalls nicht bange sein, habe sie doch bei den vergangenen Landtagswahlen bewiesen, dass sie in der Lage ist, aus einem absoluten Tief wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Dies sei nur gelungen, da alle Kräfte innerhalb der Partei daran gearbeitet hätten, das grosse Ziel zu erreichen, wieder die Führungsverantwortung im Land zu übernehmen.
Alte Hochburg zurückgewonnen
Der Triesner Ortsgruppenvorsitzende Max Gross seinerseits begrüsste die Parteitagsteilnehmer in seiner Rolle als Gastgeber. Es freue ihn, so viele VU-Anhänger im Triesner Saal begrüssen zu dürfen. Gerade auch angesichts der Tatsache, dass Triesen sich bei den Landtagswahlen mit über 50 Prozent der Stimmen wieder als VU-Hochburg präsentiert habe. «Dies zeigt, dass wir eine starke Basis haben – und diese wollen wir auch weiterhin behalten.» Die Ortsgruppe habe im laufenden Jahr aber nicht nur schöne Momente erlebt, kam Gross auf den Tod des VU-Ehrenmitglieds und Altfraktionssprechers Herbert Kindle vor wenigen Wochen zu sprechen. Herbert Kindles gedachten die Parteitagsgäste daraufhin mit einer Schweigeminute.
Finanziell auf soliden Beinen
Daraufhin war es an Vizepräsidnet Ossi Öhri, den Abschluss für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geschäftsjahr zu präsentieren. «Wie in den vergangenen Jahren hatten wir mit einem Verlustvortrag zu kämpfen, jetzt haben wir es aber endgültig geschafft und befinden uns wieder im Plus», sagte Öhri. Dazu beigetragen hat ein Gewinn von 340 000 Franken, der nicht zuletzt dank grosszügiger Gönnerbeiträge realisiert werden konnte. «Dies zeigt deutlich, welche Wertschätzung die Arbeit unserer Regierungsmitglieder, der Fraktion und des Präsidiums geniesst.» Die Jahresrechnung wurde denn auch einstimmig und diskussionslos genehmigt.
«Wir sind auf dem richtigen Weg»
Ebenfalls diskussionslos verlief die Wiederwahl von Parteipräsident Adolf Heeb, dessen erfolgreiche Arbeit von Parteisekretär Hansjörg Goop gelobt wurde. «Die VU liegt ihm sehr am Herzen und deshalb wollte er nicht ohne eine geregelte Nachfolge aus seinem Amt scheiden», erklärte Goop, warum Adolf Heeb nochmals für zwei Jahre als Präsident zur Verfügung steht. Sein Engagement sei trotz zuweilen an seiner Arbeit geäusserter Kritik ungebrochen und er sei ein Teamspieler, der stets den Kontakt zur Basis suche. Rund 95 Prozent der Stimmberechtigten am gestrigen Parteitag sahen in Adolf Heeb ebenfalls den richtigen Mann für das Amt des Präsidenten. 214 Ja-Stimmen standen 12 Nein, vier leere Stimmzettel und zwei ungültige gegenüber. «Ich werde mich in den kommenden beiden Jahren nochmals intensiv für die VU einsetzen und auch den zwölf Gegenstimmen beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagte Adolf Heeb, der sich herzlich für das in ihn gesetzte Vertrauen bedankte.
Frauenquote bleibt die gleiche
Der wiedergewählte Präsident stellte schliesslich die weiteren zur Wahl stehenden Präsidiumsmitglieder vor: Parteisekretär Hansjörg Goop, Thomas Zwiefelhofer als Vizepräsident für das Oberland und Ossi Öhri als Vizepräsident für das Unterland. Die übrigen Präsidiumsmitglieder sind von Amtes wegen gesetzt. Bezüglich der Wiederwahl von Ossi Öhri kam es dann auch tatsächlich zu den von Hansjörg Goop angekündigten Diskussionen. Mehrere Wortmeldungen gingen in die Richtung, dass Öhri einer Frau hätte Platz machen sollen, damit beide Geschlechter als Vizepräsidenten vertreten sind. Adolf Heeb erklärte, dass es durchaus die Absicht der Partei gewesen sei, die abtretende Vizepräsidentin Barbara Ritter-Hagen wiederum durch eine Frau in dieser Position zu ersetzen. Nachdem Thomas Zwiefelhofer als Kandidat für das Oberland feststand, habe sich Ossi Öhri bereit erklärt, zurückzutreten, falls im Unterland eine Frau gefunden werde. Wäre dies nicht der Fall, sei er bereit, zwei weitere Jahre im Amt zu bleiben. Am vorletzten Mittwoch seien dann zwei mögliche Kandidatinnen bekannt gegeben worden. Ossi Öhri habe daraufhin aber mitgeteilt, dass er sein Amt nun weiter bekleiden wolle und notfalls auch zu einer Kampfwahl bereit sei, woraufhin die letzte verbliebene Kandidatin auf ihre Kandidatur verzichtet habe. «Ich bedaure dies und wäre sehr froh gewesen, wenn wir im Unterland eine Frau hätten portieren können», sagte Heeb. Ossi Öhri stellte in seinem Statement klar, dass er sich stets für die Sache der Frauen einsetze und dass künftig gleich viele Frauen wie bisher im Präsidium vertreten seien, da Edith Maier Thomas Zwiefelhofer als Vorsitzende der Ortsgruppenkonferenz beerbe. Er wäre zum Rücktritt bereit gewesen, wenn im Unterland ein Kandidat gefunden worden wäre, der in zwei Jahren für die Nachfolge von Adolf Heeb in Frage käme. Er selbst sei auch bereit, in zwei Jahren einer Frau Platz zu machen. Derzeit wolle er sein Amt jedoch behalten, da er im Präsidium in gewissen Fragen eine andere Position vertrete als Adolf Heeb und Hansjörg Goop. «Daher trete ich im Sinne der Partei nochmals für zwei Jahre an. Meine Kandidatur richtet sich nicht gegen die Frauen», sagte Ossi Öhri. Diese Haltung brachte ihm neben der Kritik in den Voten auch in der folgenden Wahl Gegenwind ein. Dennoch sprachen ihm rund 65 Prozent der Stimmberechtigten ihr Vertrauen aus. Die Wiederwahl von Thomas Zwiefelhofer und Hansjörg Goop war unumstritten. (hb)
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