Anwalt versetzt dem Land einen Tiefschlag
Vaduz. – Der Wiener «Kurier» nennt ihn «Ernst V.», die Münchner «Süddeutsche Zeitung» schreibt von «Josef L.» – gemeint ist ein stellvertretender FBP-Abgeordneter im Landtag und Mitarbeiter der Anwaltskanzlei Marxer und Partner in Vaduz. Der leitende Staatsanwalt Robert Wallner bestätigte am Mittwoch: «Es ist richtig, dass anlässlich einer Akteneinsicht am 19. Oktober durch einen Rechtsanwalt aus dem Rechtshilfeakt Unterlagen ohne Wissen und Zustimmung des zuständigen Landrichters entnommen wurden. Diesem Rechtshilfeverfahren liegt ein Ersuchen der Staatsanwaltschaft Wien in der Sache Buwog zugrunde.»
Aussenpolitisches Gift
Der Buwog-Skandal ist damit endgültig in Liechtenstein angekommen – in einer Form, welche die Bemühungen von Regierung und Wirtschaft um ein besseres Image des Landes im Ausland um Lichtjahre zurückwerfen könnte. So bemerkt auch die «Süddeutsche Zeitung»: «Liechtenstein will als seriöser Rechtsstaat gelten, der nach internationalen Spielregeln verlässlich Rechtshilfe gewährt. Da stört der Zwischenfall Grasser erheblich.»
Wegen des politischen Ausmasses des Skandals wird die liechtensteinische Regierung am Donnerstag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammenkommen. (ck)
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