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Der Wintergarten ? Ferienparadies zuhause

Statt in die Ferne zieht es immer mehr Menschen in ihren Wintergarten. Die gläsernen Logenplätze vermitteln während des ganzen Jahres ein naturverbundenes und lichtdurchflutetes Wohngefühl in einem geschützten Raum. Dort kann man besonders gut ausruhen, arbeiten und Gespräche führen.

Der klassische unbeheizte «Wintergarten», der als Gewächshaus dient, wird heute selten gebaut. Hinter dem Begriff verbirgt sich in diesen Tagen vielmehr ein grosses Spektrum an Glasanbauten: vom erweiterten ganzjährig genutzten Wohnraum bis hin zum Glaspavillon, der Balkonverglasung und der Dachgaube. Auch in Liechtenstein ist «Glas am Bau» und spezifisch Wintergärten ein kontinuierlich aktuelles Thema. Während bei Neubauten vor allem grosse, sogenannte «rahmenlose» Fensterfronten im Trend liegen, gibt es eine steigende Anzahl von Liebhabern «echter» Wintergärten. Früher waren die Glasbauten oft ein Status-Symbol, heute spielt der Wohlfühlfaktor die entscheidende Rolle. Ein Liechtensteiner Wintergarten-Experte beschreibt das wichtigste Kundensegment für Wintergärten: «Es sind eher die Menschen, die ihr Haus vor 20 oder mehr Jahren gebaut und grösstenteils abbezahlt haben. Ihre Kinder sind erwachsen. Nun geniessen sie das Leben zu zweit und gönnen sich etwas Luxus und eine Oase der Ruhe.» Der gläserne Anbau ist Vertrauenssache und führt oft zu einem intensiven Dialog zwischen Experten und Kunden. Denn nicht jeder Wintergarten-Traum ist präzise nach den Vorstellungen des Kunden realisierbar. Der Bau erfordert eine amtliche Bewilligung und scheitert hierzulande nicht selten an der bereits voll ausgeschöpften Ausnutzungsziffer eines Hauses. Die Rahmenkonstruktionen dieser «Gärten» sind häufig aus Aluminium (aussen) und hochwertigem Kunststoff (innen), das ist eine wärmetechnisch gesehen hochwertige Lösung. Die andere oft gewählte Alternative sind reine Metallkonstruktionen, was als wartungsfreundlich gilt. Auch Holzkonstruktionen sind im Innenbereich möglich.

Bautechnisch eine Herausforderung

Beim Wintergartenbau stellen sich einige Herausforderungen, die in die Hände eines Spezialisten gehören. Bereits ein kleiner Fehler, beispielsweise bei der Isolierung und Dämmung, kann grosse Folgeschäden wie Schimmelbildung an den Wänden nach sich ziehen. Folgende Punkte sind abzuklären:

Die Statik des Untergrunds sowie der Wintergarten-Konstruktion
Wintergärten müssen den örtlichen Witterungsverhältnissen trotzen, dazu gehören die Schneelast im Winter, aber auch Frost, Hitze und orkanartige Stürme. Vor allem Häuser an Hanglagen verlangen eine genaue Abklärung der statischen Gegebenheiten.

Boden-/Wand- und Dachanschluss

Der Anschluss des Wintergartens ans Haus erfordert Massarbeit vom Profi. Es geht auch darum, die hochwertige, wärmegedämmte Systemkonstruktion optisch und ästhetisch an den individuellen Baustil des Hauses anzupassen.

Sonnenschutz

Kann man nach dem Aufenthalt im Wintergarten Sonnenbrand bekommen? Speziell verspiegelte Gläser mit UV-Schutz sorgen dafür, dass kein schädliches UV-Licht durchdringt und auch empfindliche Naturen geschützt sind.

? Beschattung und Wärmeschutz
Neben der natürlichen Beschattung durch Bäume und Sträucher werden im Innenbereich oft textile Beschattungssysteme bevorzugt, denn sie strahlen Wärme und Wohnlichkeit aus. Aussen sind Kunststoff-Jalousien oder textile Panele möglich. Eine Sonderlösung sind die sogenannten textilen Jalousetten, die zwischen die Glasscheiben integriert werden.

Isolierung

Bei hoch wärmegedämmten Gläsern und hochwertigen Anschlüssen ans Haus dringen weder Regen, Tautropfen noch unerwünschte Luftströme in den Wintergarten. Natürlich ist eine regelmässige Belüftung (15 bis 30 Minuten pro Tag) notwendig.

Wintergartenbesitzer stecken viel Herzblut in die Einrichtung ihres gläsernen Bijou. Bodenbeläge, Möbel, Licht, Farben, Pflanzen und Kunstwerke werden harmonisch abgestimmt. Selbst in den beheizten Varianten sollten die Mobilien eine minimale Hitze-, Licht- und Feuchtigkeitsresistenz aufweisen. Wer im Glashaus ein Kunstgemälde oder tropische Pflanze platzieren will, wendet sich vorsorglich an einen Fachmann bzw. eine Fachfrau. Und wenn – wie bei unserem Interviewpartner Adrian Kaiser aus Schaan – am Schluss bis ins Detail alles stimmt, wird der Wintergarten bald zum Lieblingsplatz im eigenen Haus. (ao)
 

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/magazin/der-wintergarten-ferienparadies-zuhause-art-76815

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