Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Herr Droege, wieso haben Sie dieses Thema für den Kongress gewählt? Was bedeutet Nachhaltigkeit für Liechtensteins Wirtschaft, Politik und Umwelt?
Peter Droege: Auf Anfrage von Kaiser Partner, Taurus Investment Holding und Reibling Trust habe ich dieses Thema aufgegriffen und den Kongress initiiert. Auch die Regierung hat ihr grosses Interesse in diesem Gebiet bekundet. Liechtenstein ist bereits stark auf diesem Gebiet, es gibt jedoch noch viele Chancen des Fortschritts.
Wen soll die Veranstaltung ansprechen?
Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft genauso wie Finanzfachleute, Architekten und Planer, ausserdem Entwickler und Investoren, Unternehmer, Berater und Analysten sowie Fachverbände und Interessensvertreter. Natürlich sind alle Interessierten, denen eine verantwortungsbewusste Wirtschafts- und Umweltpolitik wichtig ist, herzlich eingeladen.
Was können die Besucher von Lisdar erwarten?
Der Kongress umfasst drei separate, aber verwandte Konferenzen. Er vermittelt durch hochkarätige Inhalte einen nachhaltigen Nutzen sowie den Zugang zu einem internationalen und einmaligen Know-how-Netzwerk. Es werden über 50 namhafte Spezialisten der verschiedenen Fachgebiete an den drei intensiven Tagen Vorträge halten sowie Workshops leiten. Dadurch wird das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert werden. Es sind spannende Vorträge zu erwarten, die den Nerv der Zeit treffen. Am 2. Mai steht das Thema «Verantwortungsbewusstes Investieren: Stiftungen, Institutionen und Privatpersonen» auf dem Programm. Das Thema am 3. Mai lautet «Erneuerbare Stadt: Architektur, Immobilien und Infrastruktur» und am 4. Mai befasst sich der Kongress mit dem Thema «Verantwortungsbewusste Geschäftsmodelle und Informationssysteme». Das detaillierte Programm sowie das Anmeldeformular kann unter www.lisdar.li aufgerufen werden.
Auf welchen Referenten freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich auf alle. Unter anderem wird Lord Anthony Giddens, Professor an der London School of Economics am 2. Mai über «Die Politik des Klimawandels» sprechen. Am Tag darauf wird Steffen Lehmann, Unesco Chair in Sustainable Urban Development for Asia and the Pacific, über «Urbane Systeme ohne Abfall» referieren und Ingela Lindh, Direktorin des Stadtentwicklungsamts Stockholm, nimmt «Die Stadtentwicklung als Lernprozess» in den Fokus. Ich sehe ebenso mit Vorfreude und Spannung den Beiträgen der Kolleginnen und Kollegen der Universität Liechtenstein entgegen.
Wie sieht das Rahmenprogramm aus?
Es freut mich besonders, für den 2. Mai einen kulturellen Höhepunkt ankündigen zu dürfen. Der Liechtensteiner Matthias Frommelt hat den Auftrag erhalten, ein Werk für den Lisdar-Kongress zu komponieren. Das Musikstück mit dem Titel «Lisdar Cycle 12» erlebt seine Uraufführung. Die Veranstaltung ist ab 18.30 Uhr bei freiem Eintritt für alle zugänglich, auch ohne Teilnahme am Kongress. Ausserdem wird am 3. Mai ebenfalls ab 18.30 Uhr der Zurich-Klimapreis Schweiz-Liechtenstein lanciert. Dazu wird Cornel Widmer seine Fallstudie «Design für unternehmerische Nachhaltigkeit» präsentieren.
Inwiefern unterscheidet sich der Liechtenstein Kongress vom Liechtenstein Dialog?
Der Liechtenstein Kongress befasst sich ausschliesslich mit dem Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven und wird von der Universität Liechtenstein getragen. Während der Liechtenstein Dialog auf das Fürstentum fokussiert, öffnet der Lisdar die Perspektive über die Ländergrenzen hinaus und nimmt auch gezielt internationale Perspektiven auf.
Wieso haben Sie Lisdar vor drei Jahren an der Universität Liechtenstein eingeführt?
Wir wollten dem Thema Nachhaltigkeit eine Stimme geben und eine Plattform schaffen. Ausserdem wollen wir die Rolle Liechtensteins als Vorreiter bekanntmachen und weiter ausbauen.
Was ist das Ziel der Veranstaltung?
Ökologische, finanzielle sowie politische Herausforderungen machen eine beschleunigte Transformation der Weltwirtschaft notwendig. Das Ziel ist klar: Eine innovative, nachhaltige und wohlhabende Zukunft, die sich in der Form von nachhaltigen Anlagen, einer gesunden Allgemeinschaft und sozialer Gerechtigkeit manifestiert. Diesen Zielen hat sich der Liechtenstein Kongress verschrieben. Der zweisprachige Kongress ist eine internationale Plattform für praxisbezogene Forschung und informiert über nachhaltige Entwicklung und verantwortungsbewusstes Investment in der Praxis.
Was haben Sie bisher mitdem Kongress erreicht?
Liechtenstein ist sehr offen und aktiv in Erreichung von Nachhaltigkeit. Wir sind stolz darauf, dass der Kongress weltweit immer grössere Bekanntheit erreicht und wir immer mehr Teilnehmer anziehen. (hl)
Persönlich
Peter Droege ist Initiator und Leiter des Lisdar-Kongresses. Er ist Lehrstuhlinhaber für Nachhaltige Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein sowie Präsident von Eurosolar, dem europäischen Verband für erneuerbare Energien. Droege hat an der Technischen Universität München sowie am Massachusetts Institute of Technology studiert und an den Universitäten Tokio, Sydney und Newcastle gelehrt. Er ist Gründungsmitglied und General Chairman des Weltrats für Erneuerbare Energien.
Schlagwörter
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Universität Liechtenstein