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Holz bleibt im Gespräch

Holz hat seit jeher eine grosse Bedeutung für die Menschheit. Das merkt man auch im Sprachgebrauch.

Holz wurde mindestens seit der Altsteinzeit zur Energiegewinnung – also zum Feuermachen –, als Wurfgegenstand, als Werkzeugmaterial und als Baumaterial intensiv genutzt, wahrscheinlich teilweise schon viel länger von Primaten. Holz war also ein ständiger Begleiter der Menschen. Es ist daher kein Zufall, dass sich viele Redensarten mit dem Holz auseinandersetzen.

Charakter und Glück

So wird Holz beispielsweise in Sprichwörtern verwendet, um den Charakter eines Menschen zu beschreiben. Wenn zwei Menschen «aus demselben Holz geschnitzt sind», dann besitzen sie ähnliche Charaktereigenschaften. Ob diese Menschen dann aus groben Holz geschnitzt sind, also einen schroffen Charakter haben, oder Holz auf sich hacken lassen – also sehr gutmütig sind –, sei dahingestellt. Und wenn einer Frau scherzhafterweise nachgesagt wird, dass sie «viel Holz vor der Hütte» hat, dann ist das ein Kompliment für ihre Oberweite.
Wer dreimal auf Holz klopft, wünscht sich und anderen in einer Angelegenheit viel Glück oder versucht damit – den Überlieferungen entsprechend – böse Geister zu vertreiben und Unglück abzuwenden. Kegler und Bowler wünschen sich «Gut Holz» und meinen damit, dass möglichst viel Glück dabei sein soll, um die Holzkegel zum Fallen zu bringen.

Einiges gutzumachen

Nicht nur positive Redensarten beschäftigen sich mit dem Holz. Denn wer Holz in den Wald trägt, vollbringt eine sinnlose Tat. Wenn in einer Sporttabelle der Zweite auf den Tabellenführer einen beachtlichen Rückstand hat, dann ist das eine Menge Holz, und wenn jemand den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, dann hat er komplett die Übersicht verloren. (red)

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/liewo/holz-bleibt-im-gespraech-art-80876

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