Hausmittel gegen Stress und Bewegungsmangel

Sobald Musik läuft, fängt das Tanzbein an zu zucken und man verspürt eine unbändige Lust, diesem Bedürfnis nachzugeben. Ist dies ein paar Wochen nicht möglich ? bei manchen Menschen reichen schon ein paar Tage ?, treten ähnliche Symptome wie bei Entzugserscheinungen auf: Man ist unausgeglichen, genervt und sitzt wie auf Nadeln. Dann endlich ergibt sich die Möglichkeit, in die Disco oder zum Gesellschaftstanz zu gehen und es ist einfach herrlich, diesem Bedürfnis freien Lauf zu lassen, die Musik in sich aufzunehmen und sich dazu zu bewegen. Wer diese Leidenschaft fürs Tanzen teilt, weiss nur zu gut, was es heisst, sich im Rhythmus der Musik gehen zu lassen ? für alle anderen ist dieses Gefühl nicht nachzuvollziehen. Allgemein bekannt ist aber, das Tanzen ? sei es nach bestimmten Schritten oder frei ? eine Wohltat für Körper und Seele ist.

Ganzheitliches Körpertraining

Tanzen ist Bewegung und bringt wie jeder andere Sport den Kreislauf in Schwung. Tanzen ist gelenkschonend, stärkt die Bein-, Rücken-, Arm- und Schultermuskulatur und fördert Feinmotorik, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination. Auf der Tanzfläche werden ausserdem Gleichgewicht, Orientierungssinn und Anpassungs- sowie Improvisationsfähigkeit trainiert.

Glücklich und entspannt

Die Studien, die es über die Wirkung des Tanzes auf die Psyche gibt, wurden vor allem mit Paartänzern gemacht. Tanz- und Bewegungstherapeutin Yvonne Lampert aus Triesenberg ist sich jedoch sicher, dass das freie Tanzen in der Disco ähnlich wirkt: Bewegung zur Musik senkt das Stresshormon und schüttet dafür verstärkt das Sexual- und Glückshormon aus, was entspannt und fröhlich macht.

Fit im Kopf ? ein Leben lang

Paartanzen nimmt aufgrund seiner Komplexität jedoch mehr Hirnkapazität in Anspruch als das freie Tanzen. In einer grossen epidemiologischen Studie konnte gezeigt werden, dass Paartanzen das Demenzrisiko reduziert ? und zwar um 76 Prozent ? und damit weitaus besser wirkt als Kreuzworträtsellösen und Lesen. (hl)