­
­
­
­

Geschenke, die wirklich niemand brauchen kann

Wer es sich mit seinen Freunden oder der Familie gründlich verscherzen möchte, der achte darauf, einen Gegenstand aus untem aufgeführten «Potpourri der Grausamkeit» zu schenken. Für alle anderen gilt: Finger weg!

Der Wackeldackel für die Autoablage: Zugegeben, er steht schon längst auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten: Der Wackeldackel für die hintere Autoablage. Doch man hilft seiner Spezies auch nicht weiter, wenn man ein prachtvolles Plüschexemplar kauft, in der perfiden Absicht, es zu Weihnachten zu verschenken. Man sollte ihn in Frieden sterben lassen, den Wackeldackel. Damit leistet man überdies noch einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, wenn wieder ein Fahrzeug mehr ohne die nickende Sichtbehinderung nach hinten unterwegs ist. Und wenn auf die Ablage wirklich etwas hinsoll, dann tuts die selbstgehäkelte Klorolle auch. Die hat vielleicht sogar mal einen Nutzwert.

Das neue Buch von Boris Becker: Jetzt weiss man es also ganz genau, wie das so war und ist mit Boris Beckers Privatleben. Aber so genau will das doch eigentlich gar niemand wissen. Man selbst nicht und auch nicht seine Lieben, die man mit diesem Druckwerk beschenken will. Also, auch hier gilt: «Was Du nicht willst, das man Dir tu?, das füg? auch keinem andern zu.»

«Brokat-Telefon»: In den Haushalten soll es mittlerweile mehr Handys als Festnetztelefone geben. Das dürfte das endgültige Aus sein für die Brokat-Hüllen fürs Telefon. Und damit das Aus für eine der schlimmsten denkbaren Geschenk-Ideen. Wie schön, dass sich manche Grausamkeiten von selbst überleben.

Messerbänkchen: Gewiss sind unter allen nutzlosen Geschenken, Messerbänkchen vermutlich die geschmackvollsten. Aber auch die sinnlosesten. Entweder es geht in dem zu beschenkenden Haushalt eher hemdsärmelig-rustikal zu, dann wäre so ein feines Silberteilchen sowieso fehl am Platz. Oder es wird Wert auf Stil gelegt, dann wäre es ohnehin daneben, ein gebrauchtes Messer wieder zurück auf die Tischdecke legen zu wollen, denn zum neuen Gang gibt es auch neues Besteck. Also kann das Messer auf dem Teller bleiben und mit diesem weggeräumt werden. Wie Löffel und Gabel übrigens auch, für die es merkwürdigerweise noch immer keine Bänkchen gibt.

Blinkende Weihnachtsmänner: Abgesehen vom ökologischen Wahnsinn, die kitschig-bunten Jahresendzeit-Figuren, die im Stile wild gewordener Leuchtreklamen auch noch blinkend auf sich aufmerksam machen, sind auch ganz schön nervig. Also besser nicht, es sei denn, man möchte jemanden beschenken, den man so gar nicht leiden kann.

Die Bastelarbeit: Ein ganz ein heikles Thema. Wer seinen Lieben etwas bastelt, will damit Einfallsreichtum und Absage an unpersönliche Geschenke aus industrieller Grossproduktion «made in China» unter Beweis stellen. Doch Vorsicht: Je höher die emotionelle, liebevolle Investition, desto höher der Belastungsfaktor für den Beschenkten. Solche Geschenke kann man selbst nach Jahren unnützen Herumstehens nie ohne schlechtes Gewissen entsorgen. Grosse Ausnahme natürlich: Die Bastelarbeit von Kindern. Die darf und muss einfach sein.

Der gute Rat: Man sollte durchaus Skepsis walten lassen, was Ratgeber angeht. Schenkt man beispielsweise ein Buch, in dem Tipps gegeben werden, wie man besser Tennis spielt, signalisiert man dem Beschenkten, dass er lausig Tennis spielt. Von Diät-, Psycho-, Ehe- und Erotikratgebern dann ganz zu schweigen!

Was wirklich niemand braucht, aber vielleicht jeder gerne hätte

Es wäre nun aber falsch, einen grossen Bogen um alle Geschenke zu machen, die niemand braucht. Oft ist es gerade das nicht unmittelbar Notwendige, was einfach Freude macht. Niemand braucht ein Gläschen Champagner oder eine feine Pastete. Aber jeder freut sich. Wer braucht schon einen Bildband, eine schöne CD, ein feines Halstuch, ein Füllfederhalter oder einen schönen Duft. Niemand. Aber fast jeder würde sich darüber freuen. (kid)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

Abo

Sogar Roger Federer gratuliert: Im Tennis gibt es ein neues Gigantenduell

Zum ersten Mal standen sich Carlos Alcaraz und Jannik Sinner in einem Grand-Slam-Final gegenüber - mit dem besseren Ende für den Spanier. Es war ein Duell, das Lust auf mehr machte.
09.06.2025
Grünpflegearbeiten

Frommenhausstrasse wird kurzzeitig gesperrt

Die Frommenhausstrasse im Abschnitt, im Frommenhaus bis Schlosstrasse wird am Donnerstag, den 12. Juni, und Freitag, den 13. Juni, jeweils in der Zeit von 7 bis 17 Uhr für den Verkehr gesperrt.
10.06.2025

Wettbewerb

2x2 Tickets für «Der letzte Gutenberger» zu gewinnen
Der letzte Gutenberger
vor 12 Stunden

Umfrage der Woche

Ist der von der Regierung zugesagte Betrag von 100 000 Franken als Soforthilfe für die von der Naturkatastrophe betroffene Gemeinde Blatten angemessen?
­
­