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Ein Geist für alle Fälle

Der Heilige Geist ist ein Teil der Dreifaltigkeit. Seine Macht hat nicht nur in der Bibel seine Wirkung entfaltet, sondern auch für wichtige geschichtliche Streitigkeiten gesorgt.       

«Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen», lautet die bekannte Segensformel der Christen. Während dem Gott-Vater und dem Gott-Sohn (Jesus) eine relativ klare Bedeutung und eine Personifizierung in der Geschichte zugewiesen werden kann, wird es beim Heiligen Geist schon abstrakter ? jedoch nicht weniger geschichtsrelevant.

Auch ein Star der Bibel

Im griechischen Neuen Testament erscheint der Begriff «Heiliger Geist» (Pneuma Hagion) rund einhundert Mal. Im Johannesevangelium wird er auch Paraklet («Tröster», «Beistand») genannt. Das Christentum hat auch verschiedene alttestamentliche Stellen auf den Heiligen Geist bezogen. Die Stellen im Neuen Testament, die eine grössere Bedeutung für die Definition des Heiligen Geistes haben, sind vielfältig.
Maria empfängt im Matthäusevangelium Jesus durch den Heiligen Geist mittels «unbefleckter Empfängnis) und der Heilige Geist kommt bei der Taufe auf Jesus herab. In der Apostelgeschichte heisst es, dass der Heilige Geist durch die Predigt des Glaubens, nicht aufgrund von Taten, erlangt werden kann. Die Predigt des Glaubens lautet: «Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift» (1. Korintherbrief). Im dritten Korintherbrief heisst es, dass sogar der Geist Gottes in allen Kindern Gottes wohnt.
Das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte demonstriert die grosse Macht des Heiligen Geistes, der nicht ein Schreckgespenst ist, wie sich das Kinder des Öfteren vorstellen, wenn sie von Geistern sprechen.?Der Heilige Geist erfüllte die Apostel mit Mut und Kraft und ermöglichte ihnen sogar, in fremden Sprachen zu kommunizieren. Doch nicht nur das:?Durch den Heiligen Geist wurde den Menschen klar, dass Gott Jesus von den Toten auferweckt hat und der Prophet nun unter ihnen lebt. Diese mächtige Botschaft wird am heutigen Pfingstfest gefeiert.


Trinität ab dem 4. Jahrhundert

Basilius von Caesarea, Bischof und Kirchenlehrer, hat sich im 4. Jahrhundert intensiv mit dem Heiligen Geist auseinandergesetzt. Sein 79 Kapitel starkes Werk «Peri tou hagiou pneumatos» (Über den Heiligen Geist), gilt als der einflussreichste Text zum Thema überhaupt. Ab dem 4. Jahrhundert, zur Zeit der Völkerwanderung, wurde die formelle Trinitätslehre ausgebildet. Der Mensch Jesus von Nazareth wird wie der Heilige Geist als «wesenseins» mit Gott, dem Vater, verstanden und verehrt. Die Glaubensbekenntnisse der Mehrzahl der christlichen Glaubensgemeinschaften beinhalten die Dreieinigkeit.
Die Hauchung ist mit den Begriffen Zeugung und Schöpfung verwandt und beschreibt bei den Katholiken einen Teilaspekt der Trinitätslehre. Gottvater, der alleinige Gott, ist unerschaffen und ursprungslos. Der Vater zeugt auf Ewigkeit den Sohn. Der Sohn besitzt aufgrund der ewigen Zeugung alle Eigenschaften, die der Vater besitzt, ausgenommen die Ursprungslosigkeit und Vaterschaft. Somit besitzt er vom Vater auch die Hauchungskraft (vis spirativa), mit der er den Heiligen Geist mithaucht. Die orthodoxen Kirchen lehren, dass der Heilige Geist vom Vater durch den Sohn ausgeht. (mw)

 
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