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Die regionalen Fasnachtsbräuche

Die Fasnacht ? abgeleitet von faseln, also Unsinn treiben ? ist die Zeit, in der sich Liechtenstein, Werdenberg und andere christliche Regionen im Ausnahmezustand befinden. Viele Fasnächtler erfreuen sich an den traditionellen Umzügen, Maskenbällen und Guggenmusiken. Viele ältere Bräuche jedoch sind über die Jahre in Vergessenheit geraten.

Es ist so weit: Mit dem kommenden Schmutzigen Donnerstag beginnt offiziell die närrische Jahreszeit. Guggenmusiken ziehen mit ohrenbetäubendem Lärm durch die Strassen, Jung und Alt erfreuen sich an den klassischen Umzügen. Die Fasnacht ist aber nicht nur eine Zeit der Freude, sondern auch der althergebrachten Traditionen.

Zeit der Traditionen

Mit der Fasnacht sind auch viele regionale Bräuche verknüpft. So wird am Schmutzigen Donnerstag beispielsweise «gruasslet». Dabei schwärzen sich vor allem Kinder gegenseitig die Gesichter. Früher wurden hierzu Speckschwarten oder Tücher verwendet, die mit dem Russ aus dem Holzherd geschwärzt wurden. Dies zeigt auch den Zusammenhang mit dem «Schmotz» – ein alter Begriff für Fett. Heute werden für das «Ruassla» angesengte Korken verwendet.
Weitere Traditionen, die jedoch leider aus der Mode gekommen sind, sind beispielsweise das «Butzna» oder das «Eierla». Beim Butzna zogen Kinder mit «alta Hodla» – also alten Kleidungsstücken – durch die Strassen und versuchten, andere Kinder zu vertreiben oder gar zu verprügeln. Beim Eierla ging es etwas weniger rabiat zu und her: Fasnächtlich verkleidete Mädchen und Jungen gingen von Haus zu Haus und betttelten um «Eierle». Diese verkauften sie im nächsten Laden oder tauschten sie gegen Süssigkeiten ein. Leider haben viele alte Bräuche ihren Weg in die Neuzeit nicht gefunden. Zum Glück jedoch blieben die Fasnachtsumzüge, die Guggenmusiken und die Fasnachtszeitungen erhalten. (sbü)

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/liewo/die-regionalen-fasnachtsbraeuche-art-81441

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