Botenstoffe, die etwas auslösen
Hormone sind winzige Substanzen, die in verschiedenen Drüsen und Geweben produziert werden und bereits in niedriger Konzentration starke Reaktionen bewirken: Stress, Wut und Angst, aber auch Hunger und Durst. Sie steuern nahezu alle Lebens- und Stoffwechselvorgänge im Körper.
Vom Wachstum über Verdauung bis hin zum Denken und Fühlen werden Körperfunktionen von Hormonen und sogenannten Neurotransmittern (Überträgerstoffen von Nervenimpulsen) gesteuert oder beeinflusst, ohne dass man bewusst etwas davon mitbekommt. Hormone steuern nicht nur unser Verhalten, sie haben auch Einfluss auf unser Aussehen. So wird bekanntermassen im Profi-Bodybuilding mit muskelaufbauenden (anabolen) Hormonen gedopt. Diese Hormone tragen zum Aufbau von Muskelzellen bei.
Die Regierung des Körpers
Der Begriff «Hormon» wurde 1905 von E.H. Starling eingeführt und ist vom griechischen Wort «hormao» abgeleitet, was so viel wie «ich treibe an» oder «ich bewege» bedeutet. Die Grundaufgaben des Hormonsystems kann man sich als eine Art «Regierung» des Körpers vorstellen. Zusammen mit dem Nervensystem reguliert und lenkt es die vielen verschiedenen Organe und Einzelfunktionen des Körpers – und stimmt sie aufeinander ab.
Beeindruckend sind ihre gigantischen Effekte im Verhältnis zu der geringen Konzentration und Grösse, mit der die Hormone wirken. Entsprechend fallen auch kleine Störungen im Hormonhaushalt stark ins Gewicht. Für einen behandelnden Endokrinologen ist es zwar oft nicht einfach, den Fehler zu finden, aber wenn er ihn gefunden hat, gibt es nahezu auch sofort eine positive Wirkung für den Patienten. Es genügt dann meist tatsächlich nur eine einzige Tablette, um alles ist wieder ins Lot zu bringen. Beispielsweise sorgt bei einem Patienten mit einem bestimmten Hypophysentumor eine einzelne Tablette dafür, dass er wieder besser sehen kann. (mw)