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«Auf uns Balzner ist Verlass»

Ob in der Garage seines Vaters, im Fussballclub, im Verein Wavejam oder in jedem anderen Lebensbereich, der Stefan Frick bereits prägte: Das Erfolgsrezept des eingefleischten Balzners ist «ehrliche Verlässlichkeit».

Von Anfang an begleitet der 30-jährige Stefan Frick das Open Air Wavejam, und seit drei Jahren ist er OK-Chef. Sein Organisationstalent ist aber nicht nur auf der Balzner Rheinau gefragt. Auch in der Garage, die als Familienbetrieb geführt wird, ist er ein wichtiger Mann an der Front. «Alles, was ich anpacke, mache ich mit viel Herzblut. Sonst kann ich es ja gleich bleiben lassen», erklärt der geschäftige Balzner. Und dieser Leitspruch zieht sich durch sein ganzes noch junges, aber ereignisreiches Leben.
In der Garage seines Vaters ist er als Verkaufsberater tätig und kämpft dabei gegen den Ruf der Autoverkäufer an, dass sie für einen guten Umsatz ihre Grossmutter verkaufen würden. «Wenn ich im Leben etwas gelernt habe, dann, dass sich Ehr­lichkeit langfristig immer bezahlt macht.» Diese Philosophie habe er bereits in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater David, der vor 39 Jahren die Garage gründete, habe von Anfang an dieses Credo gelebt, und so wollen es seine Söhne ihm gleichtun. «Und wenn meine Mama behauptet, ich werde meinem Papa immer ähnlicher, sehe ich das als Kompliment», schmunzelt Frick.

Eine Vorliebe für Menschen

Seit 10 Jahren ist Stefan Frick in der Garage tätig. Erst als Automechaniker, danach bildete er sich zum Verkaufsberater weiter. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem älteren Bruder Thomas bildet er das Leitungsteam des Familienbetriebs. «Wir haben keine Verkäufer angestellt, die nur auf die Zahlen schauen und nach Feierabend ausstempeln. Bei uns allen ist die Garage ein Teil der Familie. Das ist sicher eine unserer Stärken», erklärt Stefan Frick.
Als Verkaufsberater ist er täglich im Kontakt mit Menschen, was ihm sehr liegt. «Ich denke, ich habe eine gegebene Offenheit und Fröhlichkeit, die mir den Kontakt zu Menschen erleichtert», fasst er zusammen. Diese Eigenschaft spiegelt sich auch in seinem bewegten Vereins­leben wider, denn der 30-Jährige ist ein ausgesprochener Vereinsmensch.

Vom Geräteturner zum Fussball-Aufsteiger

Bereits als Kind war er sportlich aktiv. «In Balzers geht man zum Fussballclub, zur Harmoniemusik oder zum Turnverein. Ich entschied mich für die beiden Sportvereine», erinnert er sich. Als sich in der Teenagerzeit herausstellte, dass eines der beiden Hobbys weichen muss, entschied er sich (vorerst) gegen den Fussball. Im Turnverein gab er dann ordentlich Gas: In der Mannschaftswertung holten die Balzner an Schweizer Meisterschaften die eine oder andere Goldmedaille. In der Einzelwertung schaffte es Stefan Frick zur Silbermedaille im Geräteturnen. Erfolge, die er genoss, mit denen er sich aber heute nicht rühmt. «Ich lebe nun einmal in der Gegenwart und denke an die Zukunft. Daher verblassen Erfolge von früher relativ schnell im Schatten der Erfolge, die es jetzt und in der Zukunft einzufahren gilt.»
2006 endete seine Turnerkarriere. Zum einen, weil ihm immer wieder eine Schulterverletzung zu schaffen machte, und zum anderen, weil er neue Herausforderungen suchte. Sportlich blieb er dennoch: «Als sich einige meiner Freunde entschieden, in Balzers eine 5.-Liga-Mannschaft ins Leben zu rufen, machte ich mit und fing wieder mit dem Fussballspielen an.» Und auch hier stellte sich der Erfolg ein. Nicht nur mannschaftlich, sondern auch sportlich. Es formierte sich eine homogene Truppe, mit der man viel Spass auf und neben dem Platz hatte. «Vom FC gehen viele Aktivitäten für das Dorfleben aus. Wir helfen hier bei der Durchführung des Sportfestes und vieles mehr. Das schweisst zusammen.» In diesem Jahr schaffte das Team ? in dem zuletzt nur noch vier «Gründungsmitglieder» mitspielten ? sogar den viel umjubelten Aufstieg in die 4. Liga.

Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es

Die Früchte dieses Erfolges wird Stefan Frick in anderer Form ernten als mit Einsätzen in der höheren Liga. Denn aufgrund einer Regeländerung können ab kommender Saison schon 30-Jährige in der Senioren-Kategorie mitspielen. Hier befinden sich die Balzner in der Meistergruppe, der regional höchsten Spielklasse. Auf diese Herausforderung freut sich der Balzner sehr.
Bevor es aber in die Fussball-Meisterschaft geht, steht am 8. und 9. August das Open Air Wavejam in Balzers auf dem Programm. Das bedeutet noch viel Arbeit für das Team rund um den OK-Chef. Wie die Organisation des Festivals funktioniert, lernte der 30-Jährige von der Pike auf. «Als der Verein Wavejam gegründet wurde, begrüssten meine Freunde und ich diese Idee sehr und schlossen uns gleich an, um mitanzupacken», erinnert sich Frick. Eine Tugend, die im Dorfleben von Balzers eine wichtige Rolle spiele. In Balzers werde einem eben geholfen, wenn man danach frage. Und ausserdem müsse man als eingefleischter Open-Air-Fan natürlich mitmachen, wenn eines vor der Haustüre entstehe.

Wavejam: Neue Impulse, bewährte Richtung

Dieses Jahr findet das Festival auf dem Balzner Sportplatz schon zum 13. Mal statt. An der musikalischen Ausrichtung hat sich seither nicht viel geändert. Die Hauptsache dabei ist, dass es rockt. «Seit jeher ist die Ausrichtung auf die verschiedenen Stilrichtungen des Rock, ergänzt durch Reggae- und Hip-Hop-Beats. So decken wir eine breite Hörerschaft ab und hören zugleich Musik, die uns als Organisatoren selbst gefällt», erklärt der bekennende Rockfan.
Zwei Neuerungen gibt es dennoch: Zum einen wird das Wavejam nun statt Ende Mai im August durchgeführt, weil in den vergangenen Jahren das Wetter nicht wie gewünscht mitgespielt hat. Zum anderen wird das Open Air mit Volksmusik-Klängen von «Liechtenstein Echo» eröffnet. Das entspreche einem gängigen Trend ? auch das Quellrock Open Air in Bad Ragaz wurde in diesem Jahr mit den Klängen der Harmoniemusik bereichert. «Ausserdem spielt beim Liechtenstein Echo unser ehemaliger Platzwart der Rheinau mit. Er ist im Dorf prominent und wird sicher für viele Zuschauer sorgen.» Man spreche so eventuell auch Gäste an, die vielleicht mit Rockmusik alleine nicht so viel anfangen können. «Wir sind davon überzeugt, dass nicht nur Balzner hier ihren Spass haben werden. Aber auf die Balzner verlassen wir uns natürlich besonders», schmunzelt der 30-Jährige.

Keine Sorge um Nachfolge

Die Erfahrung habe nämlich gezeigt: «Ob FC-Theater, Turnerkränzle oder Wavejam: Wenn in Balzers ein Fest ist, kommen die Balzner mit Sicherheit», lobt Frick die Teilnahme seiner Mitbürger am Dorfleben. Er sei auch nach drei Jahren als OK-Chef noch hochmotiviert und wolle diesen Job auch sicher noch bis zum 15-Jahre-Jubiläum des Wavejam wahrnehmen. «Was danach passiert, ist völlig offen», sagt er.
In anderen Bereichen ist aber vieles beschlossene Sache. Zum Beispiel, dass er nie mehr woanders wohnen will als in der südlichsten Gemeinde des Landes. Mit seinen Geschwistern Thomas und Sabine war er in den letzten eineinhalb Jahren damit beschäftigt, ein Mehrfamilienhaus ? natürlich mitten in Balzers ? zu bauen.

Lieber einmal mehr nachdenken

Für die Infrastruktur für die kommenden Jahrzehnte ist also gesorgt, was ihm sehr viel Freude bereitet. Als 30-Jähriger müsse man sich auch Gedanken um die Familienplanung machen. Denn seit zwei Jahren ist Stefan Frick glücklich an eine «Trübbächlerin» vergeben. «Hier machen wir uns aber keinen Stress.» In dieser Beziehung kommt auch bei Stefan Frick ein typischer Balzner Charakterzug zum Vorschein. Denn, wie der Liechtensteiner Volksmund sagt, seien die Balzner nicht die Schnellsten. «Das liegt vielleicht daran, dass wir erst gut überlegen, bevor wir etwas machen», vermutet das Organisationstalent. (mw)

Steckbrief
Name: Stefan Frick
Wohnort: Balzers
Alter: 30
Beruf: Verkaufsberater
Hobbys: Wavejam, Fussball, Töff, Autos
Leibspeise: Polpette
Getränk: Panaché
TV-Vorliebe: Fussball, MotoGP
Musik: Rock
Stadt/Land? Land
Sommer/Winter? Sommer
Ort: «Benkle» auf Burg Gutenberg
Stärke: Organisationstalent
Schwäche: Der Morgen
Kontakt: www.frickauto.li, www.wavejam.li

 

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