Theater St. Gallen setzt auf starke Frauen
Katharina Knie, Carmen, Lucrezia Borgia und Dürrenmatts «alte Dame»: Das Theater St.Gallen setzt in der kommenden Spielzeit auf starke Frauengestalten. In der Tonhalle kommt ein Werk des St.Galler Komponisten Alfons Karl Zwicker zur Uraufführung.
St. Gallen. - Konzert und Theater St. Gallen seien indirekt auch vom Sparpaket des Kantons betroffen, sagte Direktor Werner Signer am Dienstag bei der Spielplan-Präsentation. In den kommenden Jahren stünden aufgrund der Ausgliederung der städtischen Pensionskasse 4,1 Millionen Franken weniger für den Spielbetrieb zur Verfügung. Abstriche in der Qualität dürfe es keine geben, sagte Signer. In der Lokremise werden aber weniger Produktionen stattfinden und die Kinderoper wird gestrichen.
Dürrenmatt
Das Schauspiel eröffnet die Saison mit der tragischen Komödie «Der Besuch der alten Dame» von Friedrich Dürrenmatt. Die Hauptrolle spielt Heidi Maria Glössner, die in St. Gallen aufwuchs und lange zum Ensemble des Berner Stadttheaters gehörte. Grosse Bekanntheit hat sie durch ihre Rolle beim Film «Die Herbstzeitlosen» erlangt.
Widerborstige Frauengestalten
Auch Operndirektor Peter Heilker setzt Frauen ins Zentrum: «Wir bringen extrem starke und widerborstige Frauengestalten auf die Bühne.» Alex Penda singt die «Carmen» von Georges Bizet. Die bulgarische Sopranistin debütierte in St. Gallen als «Salome».
10. St. Galler Festspiel
Für die 10. St.Galler Festspiele versetzt das Theater St. Gallen die Stadt Venedig auf den Klosterplatz. Der Regisseur Carlos Wagner wird Giuseppe Verdis Frühwerk «I due Foscari» auf die Openair-Bühne bringen. Das Tanzstück «Schweigerose» des britischen Choreografen Jonathan Lunn ist der erste Teil einer Trilogie. Der Spielort sei noch offen, sagte Beate Vollack. Die Kathedrale wäre ideal. Die Schweigerose zierte insbesondere Beichtstühle und stehe für das Versprechen der Verschwiegenheit. (sda)