Schiller-Klassiker «Kabale und Liebe»
Das bürgerliche Trauerspiel von Friedrich Schiller gelangt am Samstag, um 20.09 Uhr, im TAK zur Aufführung. Bereits um 19.30 Uhr lädt das Theater zu einer Einführung ins Foyer. Im Mittelpunkt des Schiller-Klassikers steht die Liebesbeziehung zwischen der bürgerlichen Musikertochter Luise Miller und dem Präsidentensohn Ferdinand von Walter.
Schaan. ? Eine Liebe, die bei den Mächtigen auf schärfsten Widerstand stösst, da sie etablierte Grenzen zwischen Oben und Unten, zwischen Regierenden und Regierten infrage stellt. Luises
Vater kennt die Welt der Mächtigen nur zu gut und möchte seine Tochter davor bewahren. Doch der von überschwänglichen Gefühlen und rasender Leidenschaft getriebene Ferdinand lebt einzig für die Liebe und Luise. Die Mächtigen bei Hofe sinnen ein Netz aus Intrigen, in dem die Menschen letzlich alle nur verlieren, die Machtverhältnisse jedoch gewahrt bleiben.
Regisseur und Choreograf Jo Fabian erzählt in seiner Arbeit mit dem Theater an der Ruhr die Geschichte dieser Scheiternden mit den Mitteln seines hochmusikalischen Traumtheaters, ohne dabei Schiller untreu zu werden.
Bedeutender Dramatiker und Lyriker
Für Friedrich Schiller war Freiheit das Höchste. Argwöhnisch verfolgte er jede Instanz, die sich der Freiheit entgegenstellte, zumal wenn sie behauptete, von Natur aus da und deshalb unveränderlich zu sein, obwohl sie Menschenwerk war wie die Fürstenherrschaft seiner Zeit. Gegen ebendiese Herrschaft lässt er in seinem «Sturm und Drang»-Drama zwei junge Menschen antreten. Ferdinand und Luise wollen nichts anderes, als frei ihre Liebe leben. Die Macht rettet sich auf Kosten der Liebenden, die zugrunde gehen. Eine junge Liebe muss sterben und man fragt sich wie Friedrich Schiller: Warum? Ist die grosse Liebe eine Utopie, eine Sehnsucht, die nicht lebbar ist? Am 9. Mai 1805 starb Friedrich Schiller. Dennoch ist sein Werk bis heute in keinem Punkt veraltet oder verstaubt. Denn Schiller wollte Zukunft. Der Mensch ist noch nicht, er muss erst werden. Nicht die Natur, sondern die Vernunft bestimmt sein Schicksal.
Schiller statt Goethe
Aus organisatorischen Gründen kann das TAK leider nicht wie ursprünglich angekündigt am 19./20. April die Faust-II-Inszenierung des Thalia Theaters Hamburg zeigen. Mit «Kabale und Liebe» ist es jedoch gelungen, kurzfristig einen anderen grossen Klassiker einzuladen. Für bereits bezahlte Tickets bzw. Abos wird die Preisdifferenz am Schalter oder an der Abendkasse rückerstattet. (pd)
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