Fantasie als Zugang zum Abstrakten
«Hubert Scheibl: Secrets» heisst die Ausstellung, die um 18.30 Uhr in der Galerie an der Landstrasse 76 eröffnet wurde. Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseums Liechtenstein, sprach dazu. Er ist ein ausgewiesener Kenner nicht nur der abstrakten Malerei als solcher, sondern auch des Künstlers, den er den Vernissagegästen anhand seiner Werke eindrücklich näher brachte.
Persönlicher Bezug
Das System, mit dem Scheibl seine Werke entwickle, habe sehr viel mit Persönlichem zu tun, erläuterte Friedemann Malsch. In der abstrakten Kunst erkenne man im Gegensatz zur figürlichen oder Landschaftsdarstellung auf den ersten Blick nichts wieder. Er griff die Thematik anhand des Begriffs «Geschmack» auf, zu dem die Assoziation «Gefallen» gehört: Man reagiere emotional, die Bilder verlangten aber andererseits danach, zu fragen, wie sie gemacht worden seien.
Verschiedene Herangehensweisen
In den letzten zehn Jahren habe Scheibl, ein übrigens international namhafter Künstler, verschiedene Herangehensweisen an seine Arbeiten entwickelt, unterschiedliche Techniken auch. «Häufig geht es um Wegnehmen und Hinzufügen, andererseits gibt es auch solche Bilder, bei denen er Farbe anschliessend hinzufügte. Dieses Wegnehmen ist auch wie ein Öffnen und Schliessen», sagte Friedemann Malsch.
Figürliche Assoziationen
Was die sich vielfach aufdrängenden figürlichen Assoziationen angehe, so könne man sich nie ganz davon lösen, dass man so etwas wie Räume sieht, aber das gehe schon zu sehr in den Realismus. Anhand des Titels eines der Exponate: «Dave, das ist eine sehr schöne Zeichnung» (2009, Öl auf Leinwand, 135 x 250 cm) erinnerte der Redner an Kubricks SF-Klassiker «2001 – Odyssee im Weltraum» mit dem psychischen Spannungsfeld zwischen dem intelligentem Computer und dem seiner Kontakte beraubten Menschen, ein Zitat aus dem Film ist der Bildtitel, eine Metapher für den Redner für Hubert Scheibls innere Intentionen in seinem Werk. Die Ausstellung endet am 17. Oktober.