Christiane Meyer-Stoll in Berlin ausgezeichnet
Berlin. – In Gegenwart des Botschafters Prinz Stefan und des Direktors der Nationalgalerie, Udo Kittelmann, nahm Christiane Meyer-Stoll in Berlin den neu ins Leben gerufenen Justus Bier Preis fü̈r Kuratoren entgegen. Christiane Meyer-Stoll erhält diesen Preis für die Publikation und die Ausstellung zur Sammlung Rolf Ricke. Sie ist somit die erste Preisträgerin dieser Auszeichnung.
Herausragende Leistung
Ziel des neu geschaffenen Justus Bier Preises für Kuratoren ist es, fachlich und sprachlich herausragende Publikationen in Zusammenhang mit Ausstellungsprojekten aus dem deutschsprachigen Raum zu wü̈rdigen. Christiane Meyer-Stoll erhält diese Auszeichnung fü̈r die Publikation des Katalogs zur Sammlung Rolf Ricke sowie für die Realisation der Ausstellung «Lust for Life» im Kunstmuseum Liechtenstein. Die Jury bezeichnete die Publikation als herausragende kuratorische Leistung, die ü̈ber 40 Jahre Kunstgeschichte seit den 1960er-Jahren aufarbeitet – ein Dokument lebendiger Zeitgeschichte und die Sichtbarmachung der Pionierleistung von Rolf Ricke.
Die Sammlung Rolf Ricke wurde im Jahre 2006 vom Kunstmuseum St. Gallen, dem Museum fü̈r Moderne Kunst Frankfurt am Main und vom Kunstmuseum Liechtenstein gemeinsam erworben.
Der Justus Bier Preis fü̈r Kuratoren
Der Justus Bier Preis fü̈r Kuratoren geht zurü̈ck auf eine Anregung von Carl Haenlein, dem langjährigen Leiter der Kestner Gesellschaft Hannover. Die Stifter des Preises ebenso wie die Jury sind der Auffassung, dass die Arbeit von Kuratoren mehr Aufmerksamkeit verdient, als das heute der Fall ist. Schliesslich ist die sprachliche und fachliche Auseinandersetzung zwischen Kunst und Kurator eine der Grundlagen der Arbeit, die in Museum und Ausstellungshaus geleistet wird.
Der Jury gehören an: Stephan Berg, Intendant Kunstmuseum Bonn, Durs Grünbein, Schriftsteller, Berlin, Carl Haenlein, Hannover (Vorsitzender der Jury), Thomas Wagner, Kritiker, Heppenheim, und Thomas Weski, Hochschule fü̈r Grafik und Buchkunst Leipzig. Der von nun an jährlich verliehen Preis wird von der in Hannover ansässigen «Helga Pape-Stiftung Jens und Helga Howaldt» getragen. Eine vergleichbare Auszeichnung fü̈r kuratorische Leistungen gab es bisher nicht.
Justus Bier
Justus Bier (1899 – 1990), der Namensträger des Preises, war von 1930 bis 1936 Direktor der Kestner Gesellschaft in Hannover. Im Zusammenhang mit der von Justus Bier organi-sierten Franz Marc Ausstellung im Jahre 1936 wurde das Institut durch die Gestapo geschlossen, worauf Bier in die USA floh. Dort ü̈bernahm er eine Professur fü̈r Kunstgeschichte an der University of Louisville, Kentucky, und wurde 1961 Leiter des Allan R. Hite Art Institutes und in der Folge Direktor des North Carolina Museum of Art in Ralleigh, North Carolina.
Justus Bier zeichnete sich einerseits durch seinen Einsatz fü̈r die moderne Kunst aus. Noch 1935 zeigte er in der Kestner Gesellschaft Emil Nolde, August Macke und Erich Heckel. Franz Marc folgte 1936. Andererseits bewies er durch seine Beschäftigung mit Tilman Riemenschneider und Veit Stoss ein tiefes Verständnis fü̈r die Geschichte der Kunst. Bis auf den heutigen Tag sind seine Arbeiten ü̈ber Riemenschneider Meilensteine der Forschung geblieben. (pd)
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