Bregenzer Festspiele feierlich eröffnet
Hunderte Schaulustige säumten die Auffahrt zum Bregenzer Festspielhaus, um das Eintreffen der rund 2200 zur Eröffnung geladenen Ehrengäste zu beobachten. Es war kurz nach 10 Uhr, als der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer die salutierende Ehrengarde des österreichischen Bundesheeres abschritt. Mit ihm kamen Bundeskanzler Werner Faymann, Kulturministerin Claudia Schmied, der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber, um nur einige Vertreter der österreichischen Politprominenz zu nennen. Aus Liechtenstein waren Regierungschef Klaus Tschütscher sowie Aussenministerin Aurelia Frick der Einladung nach Bregenz gefolgt.
Ebenso zahlreich waren Vertreter der Wirtschaft und der Kunst zugegen, sogar die Geistlichkeit gab sich mit Generalvikar Benno Elbs, Abt Anselm van der Linde und Bischof Elmar Fischer die Ehre. Auf einen Festredner wurde bei der Eröffnungszeremonie verzichtet, stattdessen zeigte man einen Einblick in die geplanten Produktionen der kommenden Wochen. Der österreichische Präsident Heinz Fischer eröffnete die Festpiele mit den Worten: «Nicht nur die Musik ist – wie Joseph Haydn einmal gemeint hat – eine Sprache, die die ganze Welt versteht, sondern die Kunst schlechthin kann dazu ihren Beitrag leisten. Indem ich für dieses Bündnis zwischen Demokratie, Humanität und Kunst werbe, erkläre ich die Bregenzer Festspiele 2009 für eröffnet und wünsche allen, die daran beteiligt sind und mitarbeiten, den besten Erfolg.»
Regierungschef Klaus Tschütscher zeigte sich beeindruckt von den stimmungsvollen Eröffnungsfeierlichkeiten und lobte dabei vor allem das grosse Kunstbewusstsein in Österreich sowie die Bedeutung der Kultur für die Gesellschaft. «Die Bregenzer Festspiele tragen wesentlich dazu bei, den hohen Stellenwert von Kunst und Kultur in Österreich und im gesamten Vierländereck mit Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein zu festigen und weiterzuentwickeln», sagte er. Beim anschliessenden Volksempfang nahm er die Gelegenheit wahr, mit der zahlreich anwesenden Wirtschafts- und Politprominenz das Gespräch zu suchen.
Kommerzieller Erfolg garantiert
Bis zum 23. August werden die Bregenzer Festspiele, die in diesem Jahr unter dem Motto Sinn und Sinnlichkeit stehen, 100 Veranstaltungen zeigen. 85 Prozent der aufgelegten 210 000 Eintrittskarten sind bereits verkauft. Neben dem «Spiel auf dem See» wird auch wieder eine selten gespielte Oper aufgeführt. Festspielintendant David Pountney inszeniert im Festspielhaus «König Roger» des polnischen Komponisten Karol Szymanowski. Daneben gibt es Operetten, Symphoniekonzerte und Schauspiele.
Am Abend hatte das Spiel auf dem See, Guiseppe Verdis Oper Aida, Premiere. Bühnenbildner Paul Brown hat beinahe 70 Meter hohe Kulisse in den Bodensee gebaut. Die Kulisse wird mit zwei Kränen während der Vorstellung vor den Augen der Zuschauer zusammengebaut. Zwei 15 Meter hohe Füsse und ein achteinhalb Meter hoher Elefant und eine 22 Meter hohe Fackel sind Bestandteile des Bühnenbilds. Der Bodensee ist diesmal zudem nicht nur Kulisse, sondern integraler Bestandteil der Oper.
Schlagwörter
-
Klaus Tschütscher