Berührendes Liebesdrama ohne Happy End
Wer bestimmt in unserem Leben die Regeln? Um diese Frage dreht sich Mirjam Beijer-Studers erster Roman «@LovingDragon». Die Autorin, die in Liechtenstein aufgewachsen ist und heute in der Nähe des Zürichsees lebt, kam zum Schluss, dass «nur wir selbst» diese Regeln festsetzen und dementsprechend auch befolgen können. Dennoch kommt es manchmal ganz anders, als diese Regeln es vorsehen, wie die Geschichte von Maya König, der Protagonistin des Buches, zeigt.
Ein Schock und die grosse Liebe
Maya König ist eine erfolgreiche Physiotherapeutin mit eigener Praxis. Sie ist beliebt bei ihren Kunden und hat viele Freunde. Nur was die wahre Liebe angeht, scheint sie vom Pech verfolgt. Nach der letzten gescheiterten Beziehung meldet sie sich im Internet mit dem Namen @LovingDragon in einem sozialen Netzwerk an. Es dauert nicht lange, bis sie den Lichttechniker Randy aus Kalifornien kennenlernt. Die beiden verlieben sich ineinander, ohne den anderen jemals gesehen zu haben. Maya gibt sich schliesslich selbst einen Ruck und besucht Randy in den USA. Sie muss feststellen, dass Randy nicht der ist, für den er sich ausgegeben hat. Vielmehr ist er ein berühmter Schauspieler, dem die Fans zu Füssen liegen. Nach dem ersten grossen Schock ist Mayas Welt dann aber doch rosarot.
Berührendes Drama
Klingt eigentlich wie eine süffisante Liebesgeschichte. «Nicht ganz», sagt Mirjam Beijer-Studer und verrät: «Das Buch hat kein Happy End.» Der Roman sei vielmehr ein berührendes Drama, das nur vor der Kulisse einer Liebesgeschichte spielt. Das Ende habe sie selbst überrascht. Sie habe eines Abends einen Geistesblitz gehabt und hat das Ende verfasst, lange bevor sie das letzte Kapitel geschrieben hatte.
Nicht autobiografisch
Die Schreibkarriere mit einem über 500-Seiten-Wälzer zu beginnen, ist eher ungewöhnlich und vor allem mutig. Sie habe immer schon gerne geschrieben, sagt Mirjam Beijer-Studer. Als Fan von Fantasy habe sie eigentlich mit einer solchen Geschichte beginnen wollen. «Plötzlich ist mir Maya in den Sinn gekommen. Das Buch schrieb sich innerhalb eines Jahres wie von selbst», erzählt die Autorin.
Dass es gewisse Parallelen zwischen Mirjam Beijer-Studer und Maya König gibt, sei kein Zufall. «Ich habe Maya bewusst Charaktereigenschaften von mir verliehen, um sie lebendiger erscheinen zu lassen.» Vieles im Leben der beiden Frauen ist ähnlich, angefangen beim Beruf Physiotherapeutin. Es ist ein logischer Schluss, dass Mirjam Beijer-Studer gewisse Episoden ihres Lebens im Buch verarbeitet hat, dass die Geschichte auch an Orten spielt, die der Autorin viel bedeuten, beispielsweise in Schaan, wo sie aufgewachsen ist. Dennoch sei der Roman nicht autobiografisch. «Gewisse Dinge sind so passiert, aber vieles ist meiner Fantasie entsprungen oder es sind Wünsche von mir», sagt Mirjam Beijer-Studer.
Abtauchen in Mayas Welt
Der erste Erfolg ihres Buches blieb nicht aus. Die positive Rückmeldung des Verlags und viele gute Leserbewertungen motivieren die junge Autorin, weiterzuschreiben. Sie macht sich keine Illusionen, ist realistisch genug, um zu wissen, dass bei 80?000 bis 100?000 Neuerscheinungen pro Jahr der grosse Durchbruch kaum zu schaffen ist. Aber sie möchte, wie jede Autorin, dass ihr Buch gelesen wird und dass es Freude bereitet. Der Roman liest sich leicht und überzeugt vor allem mit den genauen Beschreibungen, die den Leser in Mayas Welt abtauchen und auch darin träumen und mitfühlen lassen. An der Frankfurter Buchmesse, die vom 12. bis 16. Oktober stattfindet, wird Mirjam Beijer-Studer ihre erste Lesung haben.
Und weil ihr das Schreiben so viel Spass macht und sie auch herausfordert, entsteht bereits das zweite Buch – ganz nach dem Grundsatz:?Ohne nichts kommt nichts. Diese Regel hat zwar nicht Mirjam Beijer-Studer aufgestellt, aber sie passt auf jeden Fall zu ihr und ihrem Leben. (Janine Köpfli)
@LovingDragon, Fischer von Mirjam Beijer-Studer, R.G. Fischer Verlag, ISBN 978-3-8301-1398-0, Facebook: www.facebook.com/LovingDragon
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