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Der Landesforstbetrieb stellt sich vor

Er erntet Samen und sät sie aus, der pflegt die Naturschutzgebiete, die Windschutzstreifen und die Wanderwege: Der Landesforstbetrieb hat wichtige Aufgaben zu erfüllen.

Vaduz. – Seit mehr als 60 Jahren gibt es den Betrieb, der im Volksmund heute noch «Landespflanzgarten» genannt wird. Die ersten 38 Jahre wurde er vom Triesenberger David Schädler geleitet, dem ein besonderer Gruss von Regierungsrätin Renate Müssner galt. Trotz seiner fast 90 Jahre liess er es sich nicht nehmen, am Tag der offenen Tür teilzunehmen. Die Landwirtschaftsministerin hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Betriebs hervor, der viel zum Schutz der Natur und zur Erhaltung der Artenvielfalt beitrage. Die Bereitstellung von standortgerechten Setzlingen ist heute die Hauptaufgabe des Forstbetriebes.
 

Samen vom einheimischen Baum
Vor der Gründung des Forstbetriebs wurden die Baumsetzlinge teilweise aus Norddeutschland eingeführt. Durch die fremde Herkunft entwickelten sie sich aber nicht optimal. Man begann deshalb, die Samen der einheimischen Bäume zu gewinnen, und zwar auf verschiedenen Höhenlagen. Ein Baum auf einer Höhe von 1200 m ü. M. entwickelt sich nur dann zufriedenstellend, wenn der Samen auch aus dieser Höhenlage stammt. Das konnte der heutige Leiter des Fortsbetriebes, Markus Bernhard, bei dem von ihm geführten Rundgang durch die Anlagen anhand von Fichten demonstrieren. Zwei Jahre alte Pflanzen aus dem Talgebiet sind doppelt so gross wie diejenigen, deren Samen von Bäumen an der Waldgrenze stammen. Viele Samenarten sind bei richtiger Lagerung jahrelang haltbar. Tiefgekühlter Samen von Nadelbäumen kann auch nach zwanzig Jahren noch verwendet werden.
 

Viel Handarbeit
Der Landesforstbetrieb verfügt über einen modernen Maschinenpark. Aber alles lässt sich nicht mit Maschinen machen. Für die sechs Mitarbeiter gibt es viel Handarbeit. Da ist einmal die Gewinnung des Samens. Bei den Sträuchern lässt er sich in vielen Fällen vom Boden aus ablesen. Manche Bäume lassen sich schütteln und geben so ihren Samen preis. Aber es gibt auch Bäume, bei denen man nur durch das Hinaufsteien an den Samen herankommt. Wie man einen Baum mit einem «Baumvelo» besteigt, das demonstrierte der pensionierte Mitarbeiter Bernhard Kaiser.
Die Aussaat der 50 verschiedenen Samen erfolgt maschinell. Die Ernte der Setzlinge, die im Land selbst gebraucht oder ins Ausland verkauft werden, ist trotz der Maschinen mit Handarbeit verbunden. Aber auch zwischen Saat und Ernte gibt es Arbeit. Es gibt Unkraut, Schädlinge und Pilzkrankheiten, die bekämpft werden müssen. Und dann sind da auch noch die Vögel, die es auf die leckeren Samen abgesehen haben.
 

Im ganzen Land präsent
In Liechtenstein gibt es 90 Kilometer Windschutzstreifen, die von den Mitarbeitern des Forstbetriebs gepflegt werden. Dazu kommen die verschiedenen Naturschutzgebiete, die auch da gemäht werden müssen, wo die Maschinen der Bauern nicht hinkommen. Auch die Räumung der Gräben in den Schutzgebieten und die Pflege der Wanderwege werden von den Mitarbeitern ausgeführt. Der Tag der offenen Tür hat der Bevölkerung gezeigt, dass dem Landesforstbetrieb eine wichtige Aufgabe zukommt. (bh)
 

 
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