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«Der Dorfkern ist ein Trumpf»

In Mels ist das Leben im Dorf und in den Vereinen stark verankert. Für Guido Fischer, Gemeindepräsident von Mels, hat darum die Entwicklung des Dorfkerns hohe Priorität.

Herr Fischer, was macht für Sie den Charme von Mels aus?

Guido Fischer: Der Dorfplatz und überhaupt der Dorfkern haben einen grossen Charme. Nicht umsonst ist der Dorfkern im schweizerischen ISOS-Inventar der Ortsbilder von nationaler Bedeutung enthalten. Der Dorfkern ist ein «Trumpf», zu dem wir in Mels Sorge tragen und den wir stärken wollen. Charme haben auch die verschiedenen Weiler von Mels, meist mit einer Kapelle und einem Gasthaus. Der Charme von Mels kommt zudem von seinem Dorfleben und seinen vielen und sehr erfolgreichen Vereinen.

Was macht Mels für Einheimische und Besucher besonders attraktiv?

Mels ist ja mit 140 Quadratkilometern die flächenmässig grösste Gemeinde des Kantons St. Gallen. Was mir in Mels besonders gefällt, ist die Vielfalt. Der erwähnte alte Dorfkern, die Weinberge in Heiligkreuz, der Vitaparcours beim Rhein, die schön gelegenen Weiler im Weisstannental, die vielen gepflegten Alpen – total 26 – die gewaltigen Wandermöglichkeiten, die schroffen Gipfel und Felsen mit den spektakuläre Wasserfällen, die Bergseen, die Moore, die reiche Tier- und Pflanzenwelt im Berggebiet und vieles mehr. Die Gesteinsschichten am Foostock, der zum Unesco Welterbe Tektonikarena Sardona gehört, geben einen einzigartigen Einblick in die Entstehungsgeschichte unserer Berge. Wer diese wunderbare Gegend erkunden möchte, dem empfehle ich beispielsweise den Sardona-Welterbeweg und die ViaGeo-Alpina.

Welche gesellschaftlichen Höhepunkte sollte man nicht verpassen?

Mels ist ein Dorf, das lebt. Besuchen Sie doch das grosse Open Air in Weisstannen vom 17. bis zum 19. Juni – www.openair-weisstannen.ch. Mit dem Echo vom Hangsack und vielen weiteren Gruppen und Gästen, viele aus der Region, wird hier ein sehr vielfältiges, tolles Programm zusammengestellt. Ende August ist in Mels dann ein weiterer Jubiläumsanlass: 150 Jahre sind seit der letzten Landsgemeinde 1861 in Mels vergangen. Zu diesem Anlass finden historische Festspiele statt.«Dr. Steinig Wäg» so heissen diese, werden vom 25. August bis 3. September auf dem Tiergartenhügel in Mels aufgeführt. Zum Muss gehören sicher auch beispielsweise die Alpabfahrt, die Viehschau und die Märkte. Auch die Fasnacht hat in Mels und in der Region grosse Bedeutung. Traditionen und Kultur werden in Mels gepflegt. Bekannt sind natürlich auch das Alte Kino, das immer wieder renommierte Künstler nach Mels bringt oder der Alte Konsum, in dem regelmässig Kunstausstellungen stattfinden. Eine Übersicht über die aktuellen Aktivitäten ist auf der Website der Gemeinde, www.mels.ch, zu finden.

Woran denken Sie gerne zurück?

Im Moment denke ich wenig zurück. Es geht darum, sich Gedanken zur Zukunft von Mels zu machen und dazu Schritt für Schritt Massnahmen einzuleiten. Trotzdem ein Beispiel: Wenn ich an das Steinbockfest von Anfang Juni zurückdenke und die wohl über 1500 Interessierten vor mir sehe, die voller Spannung an der Aussetzung der Steinböcke teilgenommen haben, so ist dies schon imposant. Dies gefällt mir an Mels.

Sind Sie in Mels aufgewachsen?

Nein, ich bin in Altdorf im Kanton Uri und in einem Vorort von Luzern aufgewachsen. Seit knapp 14 Jahren wohne ich mit meiner Familie in Mels.

Wie hat sich Mels in den vergangen Jahren verändert?

Mels verändert sich im Moment stark. Dies ist an den vielen Baustellen ersichtlich, die bei den laufenden Veränderungen nicht zu umgehen sind. Eine wichtige Baustelle befindet sich im Unterdorf, wo ein neues Gebäude für das Kreisgericht entsteht. Die Entwicklung im Unterdorf war der Startschuss zur Dorfkernentwicklung. Jetzt wird es darum gehen, die Verkehrsführung im Dorfkern sowie die Überbauung für ein Gemeinde- und Kulturzentrum mit Gemeindesaal, Ergänzungsbau für die Gemeindeverwaltung, Tiefgarage und einem Platz zum Wohlfühlen vertieft zu planen. Auf diese Weise möchten wir im Gemeinderat mithelfen, dass Mels auch in Zukunft ein Dorf bleibt, das wirklich lebt. (Interview: ca)

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/gemeinden/der-dorfkern-ist-ein-trumpf-art-74141

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