Beizensterben in Liechtenstein
Mauren. – «Die momentane Situation der Gastronomiebetriebe in Liechtenstein ist leider nicht rosig», sagt Renate Bachmann, von der Gastronomie Liechtenstein. Ihren Einschätzungen zufolge stehen die Betriebe vor grossen Herausforderungen – eine Umbruchsphase muss überwunden werden. Gründe dafür seien unter anderem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, glaubt Bachmann. «Die Umsätze kommen nur spärlich zurück.» Weiters hätten die Gastronomen ein bedeutendes Treuhänderklientel verloren. Denn wer in Liechtenstein mit Treuhändern Geschäfte machte, liess den Besuch im Gourmetrestaurant kaum aus. «Die Gelder sind nun weg – und damit auch die Gäste», sagt Bachmann.
Verändertes Konsumverhalten
Allgemein können Gastronomen auch ein verändertes Konsumverhalten beobachten: «Schnell, günstig, gut – so lautet heute der Anspruch der Gäste vor allem im Mittagsgeschäft», sagt Renate Bachmann. Während die klassische Gastronomie Einbussen zu verbuchen habe, gewinne das Take-away-Angebot immer mehr an Zuwachsrate. Schädlich für das Mittagsgeschäft eines klassischen Gastronoms ist auch die Kostenbremse, auf welche grosse Industriebetriebe kräftig drücken: «Die Umsätze von Seminaren, Tagungen oder Kundeneinladungen bleiben aus.»
Mit dem Konsumverhalten verändert sich auch das Gästeverhalten: «Die Stammtischkultur verschwindet nach und nach.» Zwar habe das Tabakpräventionsgesetz dazu beigetragen, der Trend habe sich aber schon vorher abgezeichnet, sagt Bachmann. (bfs)
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