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Beizensterben in Liechtenstein

Nachdem das Hotel Restaurant Real Mitte Dezember seine Tore schliessen wird, hat es sich vorerst auch im Restaurant Hirschen in Mauren ausgewirtet. Die Gastronomie Liechtenstein hofft nicht, dass sich dabei ein Trend abzeichnet ? kann es allerdings nicht ausschliessen.

Mauren. – «Die momentane Situation der Gastronomiebetriebe in Liechtenstein ist leider nicht rosig», sagt Renate Bachmann, von der Gastronomie Liechtenstein. Ihren Einschätzungen zufolge stehen die Betriebe vor grossen Herausforderungen – eine Umbruchsphase muss überwunden werden. Gründe dafür seien unter anderem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, glaubt Bachmann. «Die Umsätze kommen nur spärlich zurück.» Weiters hätten die Gastronomen ein bedeutendes Treuhänderklientel verloren. Denn wer in Liechtenstein mit Treuhändern Geschäfte machte, liess den Besuch im Gourmetrestaurant kaum aus. «Die Gelder sind nun weg – und damit auch die Gäste», sagt Bachmann.

Verändertes Konsumverhalten

Allgemein können Gastronomen auch ein verändertes Konsumverhalten beobachten: «Schnell, günstig, gut – so lautet heute der Anspruch der Gäste vor allem im Mittagsgeschäft», sagt Renate Bachmann. Während die klassische Gastronomie Einbussen zu verbuchen habe, gewinne das Take-away-Angebot immer mehr an Zuwachsrate. Schädlich für das Mittagsgeschäft eines klassischen Gastronoms ist auch die Kostenbremse, auf welche grosse Industriebetriebe kräftig drücken: «Die Umsätze von Seminaren, Tagungen oder Kundeneinladungen bleiben aus.»
Mit dem Konsumverhalten verändert sich auch das Gästeverhalten: «Die Stammtischkultur verschwindet nach und nach.» Zwar habe das Tabakpräventionsgesetz dazu beigetragen, der Trend habe sich aber schon vorher abgezeichnet, sagt Bachmann. (bfs)
 

Artikel: http://www.vaterland.li/importe/archiv/gemeinden/beizensterben-in-liechtenstein-art-72267

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