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Freie Liste: JA zu SPES 1

Vaduz - Die Schule muss das Ganze im Auge haben und die Gesamtheit der kindlichen Fähigkeiten berücksichtigen. Nicht Sonderinteressen und Privilegien von Schularten und Lehrpersonen stehen im Mittelpunkt, sondern die Hauptpersonen, die Kinder. Welche Schule brauchen unsere Kinder? SPES I ist die Antwort darauf: Eine kindgerechte Schule orientiert sich an den grundlegenden Entwicklungsbedürfnissen der Kinder. Von diesem Anspruch ist unser heutiges Schulsystem weit entfernt. Das hat zu einem Tunnelblick der Schularten geführt und behindert die Weiterentwicklung der Schule. Die Idee, man könne mit einer messerscharfen Auslese homogene Gruppen schaffen, hat sich als Irrtum erwiesen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler einer Schulart sind gleich gut. Die Leistungsbandbreite ist riesig. Heute besuchen Kinder die Oberschule, die in einzelnen Bereichen gymnasiale Leistungen erbringen. Die Angst der SPES-Gegner, dass alle in den gleichen Topf geworfen und deshalb die guten Schüler von den schwächeren am Lernen gehindert werden, ist unbegründet. Die Erfahrungen in Finnland zeigen das Gegenteil. unterschiedlichen Entwicklungstand. So sind Mädchen in diesem Alter im Durchschnitt um eineinhalb Jahre weiter entwickelt. Es ist falsch und ungerecht, wenn Erfolgschancen von einer zu frühen Zuteilung und fast ausschliesslich von den Leistungen in Mathematik und Deutsch abhängig sind. Es ist ein pädagogischer Unsinn, am Ende der Primarschule einen Prüfungsstress aufzubauen, der Kinder, Eltern und Lehrpersonen unter einen massiven Druck stellt. Werden mit Einheitsprüfungen alle Kinder über den gleichen Leistungsmassstab gebrochen, wird nicht der persönliche Fortschritt belohnt und kann kaum Selbstvertrauen aufgebaut werden. Wer noch nicht bereit oder schulleistungsschwach ist, wird heute nach unten gestuft und fällt durch. Es braucht also mehr flexiblere Laufbahnen und mehr Individualisierung. Vor allem brauchen die Kinder mehr Zeit, um sich zu orientieren. In offenen und individualisierenden Systemen mit Leistungsniveaus wie SPES I gibt es ein breites Angebot an Entwicklungserfahrungen. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, die Schule erfolgreich zu absolvieren. Es soll lernen, seine Stärken zu nutzen und mit seinen Schwächen umzugehen. Es soll weder über- noch unterfordert sein. Die Schule hat auch eine Integrationsaufgabe. Sie muss alle Kinder unabhängig von ihrer Leistung miteinschliessen. Kinder sollen lernen dürfen, sich trotz der Leistungsunterschiede gegenseitig zu akzeptieren und respektieren. Ein Kind hat das Recht auf die Erfahrung, dass es nicht weniger wert ist, nur weil es nicht alles gleich gut kann. Umgekehrt können Leistungsstarke viel an sozialer Kompetenz gewinnen. Es ist eine der Hauptaufgaben der Schule, Menschen mit einem guten Selbstwertgefühl heranzubilden, die später motiviert und gefestigt ihr Leben in Angriff nehmen. Davon profitiert die Gesellschaft unmittelbar. (pd)
 

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