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Ärzte: «Wir sparen 3 Millionen Franken ein»

Laut Präsidentin Ruth Kranz-Candrian und Geschäftsführer Stefan Rüdisser ist die Ärztekammer zu einer freiwilligen Tarif­reduktion um weitere 2 Millionen Franken bereit. Zusammen mit der Reduktion des Labortarifs um 1 Millionen Franken wollen die Ärzte also 3 Millionen Franken pro Jahr einsparen und zur Kostendämmung beitragen.

Frau Kranz-Candrian, wie Gesellschaftsminister Mauro Pedrazzini in der vergangenen Woche in einem Interview verlauten liess, seien bis heute keine Fortschritte in der Anpassung des Tarifs erzielt worden. Allerdings sei er nach den letzten Gesprächen etwas zuversichtlicher, dass bei der Ärztekammer eine gewisse Einsicht vorhanden sei und sich jetzt etwas bewege. Inwieweit ist denn die Ärztekammer bereit, sich im Tarifstreit zu bewegen?

Ruth Kranz-Candrian: Die Aussage von Minister Pedrazzini hat uns sehr erstaunt, zumal wir ihm wenige Tage zuvor unser Angebot zur freiwilligen Tarifreduktion um weitere 2 Millionen vorgelegt haben. Als freiwillig bezeichnen wir dieses Angebot der Kammer deshalb, weil der Minister uns den Beweis, dass die Kosten 2013 wegen dem neuen Tarif gestiegen sind, nach wie vor schuldig geblieben ist. Er gibt mittlerweile wenigstens offen zu, dass er die Zahlen aus dem Jahr 2013 noch nicht analysiert habe. Zusammengerechnet mit der Reduktion des Labortarifes um 1 Million sparen wir auf unserer Seite also in Summe 3 Millionen Franken im Jahr ein.

Herr Rüdisser, weiter wirft der Gesellschaftsminister den Ärzten vor, dass diese davon ausgehen würden, von der Belastung, welche alle durch die Sanierung des Staatshaushalts zu tragen haben, ausgenommen werden zu müssen? Stimmt das?

Stefan Rüdisser: Die Aussage wurde aus dem Kontext gerissen. Die Kammer hat davon gesprochen, dass es «sachlogisch» sei, dass eigentlich die Versicherten den Prämienschub zu tragen hätten, da die Anhebung der Prämien durch die Reduktion des Staatsbeitrages an die OKP zu erklären und nicht auf Mehrkosten durch den neuen Tarif zurückzuführen ist. Das heisst aber nicht, dass die Kammer nicht trotzdem 3 Millionen Franken zur Entlastung der Prämienzahler leistet ? wie wir dem Minister ja vorgelegt haben.

Laut Regierungsrat Pedrazzini stiegen die OKP-Kosten im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr gesamthaft um 14,2 Prozent. Wie erklären Sie sich diese massive Steigerung?

Ruth Kranz-Candrian: Die Gründe dafür würde ich Ihnen gerne sagen, kann ich aber leider nicht. Denn Minister Pedrazzini ist mit der Zahlenanalyse aus dem Jahr 2013 immer noch säumig. Wir wissen allerdings, dass der Arzttarif offenbar nichts damit zu tun hat, da die Kosten im Vorjahr in praktisch allen Berufsgruppen des Gesundheitswesens deutlich angestiegen sind und der neue Arzttarif ja keinen Einfluss auf die Kosten der anderen Gesundheitsberufe hat. (Interview: güf)

 

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