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Interdisziplinäres Kunstprojekt

Der Künstler Vlado Franjevic setzt sein Projekt «Spiralkanal» fort. Nach Estland, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Liechtenstein wird er vom 6. bis 13. Mai einen dieser Kanäle in Kroatien gestalten. Und wer will, kann sich daran beteiligen.

Vaduz. – «Beim Spiralkanal handelt es sich um ein konzeptuelles, interdisziplinäres Work-in-progress-Projekt», erklärt der in Liechtenstein lebende Künstler Vlado Franjevic das Projekt. Im Jahr 2004 hat Franjevic, der sich sonst vermehrt durch Malerei und Poesie ausdrückt, erstmals ein derartiges Projekt in Estland umgesetzt. In den vergangenen sieben Jahren hat er immer wieder Spiralkanäle geschaffen, sei dies in Serbien, Bosnien-Herzegowina oder Liechtenstein. Für Vlado Franjevic hat diese Art des Kunstprojekts nach wie vor nichts an Faszination, an «mystischer Ausstrahlung» – wie er es nennt – verloren. Umso mehr freut er sich, dass er von den Organisatoren der World Art Games 2012 in eine Künstlerkolonie nach Vukovar eingeladen wurde, um dort im Park von Schloss Eltz einen derartigen Spiralkanal anzulegen.

Künstlerische Symbiose

Der Spiralkanal hat einen Durchmesser von fünf Metern und verläuft von einem Nullpunkt aus bis zu einer bestimmten Tiefe, bis zu 1,70 Meter. Der rund 40 Zentimeter breite Kanal ergibt somit eine positive und negative Spirale zugleich, was den Reiz dieser «Landart und Installations-Symbiose» noch verstärkt.

Ein Angebot an alle

Doch der Spiralkanal ist nicht nur eine Landschaftsinstallation, sondern dient dem Künstler auch zum aktiven Networking. So verbindet Vlado Franjevic jeden seiner Spiralkanäle immer mit einem bestimmten Thema, das für das jeweilige Land von Bedeutung ist. War es in Estland das Thema «Isolation» so widmet er das Projekt in Kroatien dem Thema «Wenn ich Kroatien wäre... (in Vukovar)». Über seine Internetadresse sammelt Franjevic im Vorfeld Zusendungen und Beiträge von Interessierten oder Künstlerkollegen, die sich – egal in welcher Form – zum Thema äussern wollen (siehe Kasten). Sei dies aus politischer, kultureller oder gesellschaftlicher Sicht. Die Zuschriften werden dann nach Fertigstellung des Spiralkanals in einer Art Abschlussperformance vorgetragen oder gezeigt. «Dadurch möchte ich allen, die am Thema interessiert sind, eine Plattform bieten, um eigene Gedanken mitzuteilen», erläutert Franjevic diesen Aspekt des Spiralkanals, den er klar als Angebot verstanden wissen will.

Positive Impulse weitergeben

Im Anschluss an seine bisherigen Spiralkanal-Projekte konnte Vlado Franjevic immer wieder feststellen, dass die Leute äusserst positiv auf diese Art der künstlerischen Ausdrucksform reagieren. «Viele Gäste der Abschlussveranstaltung waren tief berührt», weiss Vlado Franjevic aus Erfahrung. Dass dem gebürtigen Kroaten das Projekt in Vukovar besonders am Herzen liegt, ist verständlich. Zumal Vukovar in den Köpfen der Menschen unweigerlich mit dem Kroatien-Krieg verbunden ist, in dem die Region an der Grenze von Serbien das am stärksten umkämpfte Gebiet war. Somit heisst auch ein erklärtes Ziel des Künstlers, mit dem Spiralkanal «positive Impulse» weiterzugeben. «Ich möchte gerne etwas von meinem eigenen Optimismus weitergeben und hoffe, dass mit dem Projekt Neues entsteht.» (ehu)
 

 
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